pte20030408044 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Grundig trennt sich von seinem Vorstand

Insolvenz nicht mehr ausgeschlossen


Nürnberg/Wien (pte044/08.04.2003/16:42) Das ums Überleben kämpfende Nürnberger Elektro-Traditionsunternehmen Grundig http://www.grundig.de hat auf seiner heutigen Aufsichtsrats-Krisensitzung einen personellen Wechsel an der Konzernspitze vollzogen. Man werde sich von Vorstandssprecher Hans-Peter Kohlhammer trennen, teilte Grundig heute, Dienstag, mit. Zum neuen Sprecher des Vorstands wurde der Rechstanwalt, Wirtschaftsprüfer und Insolvenzspezialist Eberhard Braun bestellt, ehemaliger Insolvenzverwalter von Fairchild Dornier. Nach dem Scheitern der Übernahme durch die türkische Beko-Gruppe http://www.beko.com stelle sich nach wie vor die Notwendigkeit, einen finanzkräftigen Investor zu finden. Jüngsten Medien-Berichten zufolge scheint eine Insolvenz immer wahrscheinlicher zu werden. In der heutigen Pressemitteilung schließt auch Grundig ein Ordnungsverfahren nicht aus.

Kohlhammer werde dem Vorstand in dieser schwierigen Phase in vollem Umfang, insbesondere bei Gesprächen mit Investoren, beratend zur Verfügung stehen, hieß es weiter. Die gescheiterten Gespräche könnten aber auch das Ende des Konzerns bedeuten, obwohl Grundig dies in seiner Aussendung relativiert. "Es bestehen auch aussichtsreiche Kontakte zu weiteren Interessenten." Der Vorstand werde das Ziel, den technologischen Kern des Unternehmens und seiner wichtigen Tochtergesellschaften zu erhalten, weiterverfolgen, um unter Einbindung von Investoren eine markt- und wettbewerbsfähige Struktur zu schaffen. Dies schließe auch ein Ordnungsverfahren nicht aus. Eine Insolvenz von Grundig würde wahrscheinlich auch das Ende des Werkes in Wien bedeuten, wo derzeit rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

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