pte20010421005 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Website der Woche: skyva.de

Verstaubter Webauftritt eines "Software-Avantgardisten"


W E B A N A L Y S E / Mannheim (pte005/21.04.2001/09:30) Kaum ein Unternehmen in der industrialisierten Welt kommt heute ohne Software-Lösungen aus. Das deutsch-amerikanische Software-Unternehmen Skyva International http://www.skyva.de hat laut eigener Angaben ein "revolutionäres Konzept" entwickelt, das darauf beruht, die Programmierung von Software durch Automatisierung wesentlich zu vereinfachen. pressetext.schweiz hat den nächste Woche im schweizerischen Hägendorf stattfindenen Technologietag, wo sich das Unternehmen präsentiert, als Anlass genommen, den Webauftritt des Unternehmens zu untersuchen.

Auf den ersten Blick wirkt die Website wenig spektakulär. Klare Konturen und Übersichtlichkeit haben gegenüber verspielten Details den Vorzug erhalten. Dem User fällt sofort eine dominate Eigenwerbung über eine Supply-Chain Management-Lösung für die Bern Lötschberg Simplon Bahn (ausserhalb der Schweiz wohl kaum bekannt) ins Auge. Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, dass dieses kurze Eisenbahn-Beispiel die gesamte Bandbreite des Unternehmens abdeckt - ein sehr anschauliches Musterbeispiel.

Auf der Kopfleiste der Site befinden sich die wesentlichen Unternehmensmerkmale wie "Corporate", wo man Geschichte und Philosophie des Unternehmens nachlesen kann, "Solutions", "Technology", "Services", "Events", "Partner", "News und "Jobs". Der Rest der Homepage ist mit News in eigener Sache vollgepflastert. Dabei dominiert ein Interview mit Skyva CEO und Gründer Günther Möckesch. Bis auf eines wird man allerdings vergebens nach Fotos oder Grafiken suchen.

Etwas aussergewöhnlich für ein Software-Unternehmen, das mit Content eigentlich nichts am Hut hat, ist die Existenz eines Newsletters namens Skyva Vision. Dieser kann gratis abonniert werden. Unternehmenszahlen wie Umsatz oder Gewinn sucht man hingegen vergebens. Auch die Kontaktmöglichkeit zu dem Unternehmen ist nur durch Zufall zu finden. Hinter zwei unscheinbaren Buttons verbergen sich die Standorte von Skyva in Deutschland, der Schweiz und den USA. Diese jedoch, wenn sie einmal gefunden wurden, bieten eine umfassende Wegbeschreibung mit Text und Stadtplan. Ganz dezent wird im unteren Teil der Site darauf hingewiesen, dass Skyva zur schwedisch-schweizerischen ABB-Group gehört, welche im Herbst vergangenen Jahres 53 Prozent des Unternehmens übernommen hat. Der Webauftritt wurde von der deutschen GOT Intermedia Agency http://www.got.de gestaltet.

Die Skyva.de Site wurde speziell für den deutschsprachigen Markt konzipiert. Das Unternehmen hat zusätzlich eine zweite, auf den US-Markt zugeschnittene Website http://www.skyva.com . Auch diese ist einfach, klar strukturiert, aber etwas lieblos gestaltet. Es dominieren die Farben dunkelblau und weiss. Bereits auf der Homepage werden jedoch die Ziele, Lösungen und Technologien in Kürze erklärt. Damit bekommt der User einen ersten Überblick.

Skyva wurde im Oktober 1996 von Günther Möckesch gegründet. Der ehemalige US-Entwicklungsleiter von SAP kündigte, verkaufte beinahe sein gesamtes Hab und Gut, nahm einen Kredit auf und gründete zusammen mit sieben Entwicklern das Unternehmen. Anstelle eines sicheren Jobs setzte Möckesch auf eine Vision - die Softwareherstellung zu revolutionieren. Das durch Skyva entwickelte System passt sich den Geschäftsprozessen des Kunden an und beschleunigt die Entwicklung spezifischer Applikationen. Revolutionär daran ist die intelligente Entwicklungsinfrastruktur, die es ermöglicht, rund 70 Prozent des Software-Codes automatisch zu erzeugen. In zwei Jahren sollen es bereits 95 Prozent sein. Da nur mehr der Rest der Software "von Hand" programmiert werden muss, kann Skyva die Produktionsdauer drastisch verkürzen. Der Haupteigentümer ABB http://www.abb.com beispielsweise wird künftig sein komplettes Software-Produktportfolio auf Skyva umstellen. Mit seiner Lösung habe Skyva das Potenzial, "Deutschlands nächstes SAP" zu werden, meinte ein Analyst im deutschen Finanzmagazin "Wirtschaftswoche".

Skyva International plant im laufenenden Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 25 Mio. Dollar. Mit Niederlassungen in Cambridge, Massachusetts (USA), Mannheim und Hägendorf ist Skyva International auf zwei Kontinenten präsent. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile mehr als 150 Personen.

(Ende)
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