pte20010419023 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Forscher zweifeln an Aromatherapie

Ätherische Öle sollen Placebo bewirken


München (pte023/19.04.2001/11:22) Die positive Kraft der Aromatherapie existiert nur im Kopf. Dies behaupten Forscher der Universität München http://www.uni-muenchen.de , die festgestellt haben, dass Wasser den selben Effekt wie teure Öle hat. Voraussetzung sei allerdings, dass Patienten von einer tatsächlichen Behandlung ausgehen.

Die Forscher testeten Pfefferminz-, Jasmin-, und Ylang-Ylangöle, von denen sie eine belebende Wirkung vermuteten. Dazu trugen Versuchspersonen einen Mundschutz, der bei einigen mit ätherischen Ölen, bei anderen mit reinem Wasser besprüht wurde. Die Wissenschaftler fanden allerdings keinen signifikanten Unterschied in der Reaktionszeit zwischen Menschen, die ein ätherisches Öl erhielten, und jenen, die mit Wasser behandelt wurden. Dies impliziere, dass eine Aromatherapie einen Placeboeffekt bewirke, wodurch Patienten tatsächlich "gesünder" werden, wenn sie an ein Wunderheilmittel glauben, so die Forscher.

Jene Testpersonen, die eine hohe Bewertung für die stimulierende Wirkung abgaben, zeigten allerdings eine bessere Reaktionszeit durch die belebenden Öle. "Das bedeutet, dass Personen, die an den Effekt glauben und einen Duft als angenehm empfinden, schneller reagieren", so der Psychologe Josef Ilmberger von der Universität München. Im nächsten Schritt plant Ilmberger einen Test, der die Wirkung von ätherischen Ölen bei Massagen in die Haut messen soll, wie BBC berichtet.

Richard Tonkin vom Research Council for Complementary Medicine relativiert allerdings die deutsche Studie. "Die Kraft der Einbildung ist in der Medizin ein großer Faktor. Das Problem von Placebos ist, dass sie von den meisten Menschen als Fälschung betrachtet werden. Sie haben aber einen praktischen Effekt, indem sie bei Patienten den Selbstheilungsprozess vorantreiben", so Tonkin.

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