pte20001223005 Politik/Recht, Bildung/Karriere

Green Card Initiative der Regierung verläuft erfolgreich

Bisher fast 4.000 Spezialisten aus 46 Nationen nach Deutschland zugewandert


Berlin/München (pte005/23.12.2000/10:15) Die Green Card Regelung der Bundesregierung zur Behebung des Fachkräftemangels in der IT-Branche wird wenige Monate nach Einführung in Deutschland durchweg positiv bewertet. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit beantragten bis zum 15. Dezember knapp 4.000 ausländische hochqualifizierte Fachkräfte aus 46 Nationen eine entsprechende Arbeitserlaubnis für Deutschland. Die meisten davon kamen aus China, gefolgt von Indien und Russland.

Diese Zahl sei respektabel, erklärte DIHT-Arbeitsmarktexperte http://www.diht.de Achim Dercks gegenüber pressetext.deutschland. Immerhin sei damit ein ganzer Jahrgang fehlender IT-Absolventen von Universitäten ausgeglichen. Kritisch sieht Dercks nach wie vor die Befristung der Arbeitserlaubnis auf nur fünf Jahre. "Wer aber glaubt, jeglichen Fachkräftemangel allein durch Zuwanderung zu lösen, der setzt auf das falsche Pferd."

Eine ähnliche Einschätzung trifft auch der Bundesverband Information, Wirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (bitkom) http://www.bitkom.org . bitkom-Sprecher Bernd Rohleder bezeichnete die Green Card als reines Mittelstandsinstrument, das besonders Unternehmen bis zu 100 Mitarbeitern zu gute komme. Allerdings schätzt er ebenso wie der Siemens-Personalmanager Hartmut Speck die schlechten Deutschkenntnisse der Bewerber als Nachteil ein.

Die Zahl der 75.000 unbesetzten Stellen in der IT-Branche könnte in drei Jahren fast ausgeglichen sein, ist die Auffassung des Spitzenverbandes bitkom. Da aber insgesamt eine Lücke von 150.000 bezogen auch auf die Anwender klaffe, sei aber von einer Entspannung nicht die Rede.

Bernd Rohleder von bitkom sieht außerdem die gegenwärtig gezahlten Gehälter in Höhe von durchschnittlich 78.000 DM als zu niedrig und deshalb eher nachteilig. Die Top-Leute gingen deshalb in die USA, wo es weder Geld- noch Arbeitserlaubnisbeschränkungen gäbe. Signale aus der Politik gingen jetzt aber in die richtige Richtung.

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