pte20001119007 in Leben

Netzwerk für Schiffsuntergang-Interessierte

Community-Plattform für Estonia-Katastrophe gestartet


estonia-sinking.com
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Wien (pte007/19.11.2000/10:15) Das Institute for Media Development (IMD) der Pixelpark AG hat zum Jahrestag der Estonia-Schiffskatastrophe in der Ostsee eine Community-Plattform für Betroffene und Interessierte http://www.estonia-sinking.org relauncht. Mitfinanziert wird das Projekt vom deutschen Forschungsinstitut GMD und der Kommission der europäischen Union im Rahmen des Media-II-Programmes.

In der Nacht vom 27. auf den 28. September 1993 ist das estnische Fährschiff Estonia auf der Fahrt von Tallinn nach Stockholm gesunken. Mehr als 850 Personen fanden dabei den Tod. Das Unglück, das die schwerste zivile Schiffsunglück in Europa war, wurde bisher nicht restlos aufgeklärt. Am Tag nach der Katastrophe beschlossen die Regierungen von Finnland, Estland und Schweden die Bildung der so genannten JAI-Kommission zur Aufklärung der Katastrophe. Ende 1997 wurde der Schlussbericht, der voller offensichtlicher Widersprüchlichkeiten und Ungenauigkeiten war, vorgelegt. Eine damalige Tauchexpedition förderte nur fragwürdige Videoaufnahmen zu Tage. In der Untersuchungskommission fehlten außerdem wichtige Beweisstücke, viele Zeugen wurden nicht angehört oder beeinflusst und Dokumente wurden gefälscht und manipuliert.

Die Hinterbliebenen und Betroffenen des Unglücks erhoben Protest gegen das Endurteil der JAI-Kommission. Im Mai 2000 veranstaltete die Betroffenen-Organisation AGnef eine internationale Konferenz, auf der die wichtigsten Fakten einer erneuten Beurteilung durch anerkannte Experten unterzogen wurde. Die erklärten den JAI-Bericht für nichtig. Unabhängige Experten organisierten im August eine neuerliche Tauchexpedition zum Wrack der Estonia.

Den Usern wird unter http://www.estonia-sinking.org der Zugriff zu allen aktuellen Informationen und wichtigen Dokumenten zum Fall der Estonia für eigene Online-Recherchen ermöglicht. Digitalisierte Original-Dokumente finden sich dort ebenso wie Fotos, Videos und Audiodateien. Ausgangspunkt ist eine neutrale Darstellung der wesentlichen Fakten und der wichtigsten strittigen Themen. Dazu gibt es auf dem Portal ein mehrsprachiges Archiv, das auch das Material der Spiegel-TV-Journalistin Jutta Rabe enthält.

Das IMD ergänzte dabei, ohne jedoch eine Position für oder gegen eine bestimmte Theorie zu beziehen, große Teile der Site mit Quellen aus dem Internet, so Pixelpark in seiner Aussendung. Langfristiges Ziel der Plattform sei die Bildung einer Online-Community, die von dem gemeinsamen Interesse getrieben wird, mögliche Szenerien und die Hintergründe des Geschehens aufzuklären, wie Pixelpark mitteilt.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43/1/81140-0
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