pte20001007002 Technologie/Digitalisierung, Kultur/Lifestyle

Webreportage der Woche: Weinhandel im Internet

Schweizer Weinhändler bekommen ausländische Konkurrenz


www.moevenpick.ch
www.moevenpick.ch

Zürich (pte002/07.10.2000/09:00) Die Schweizer Online-Weinhändler Mövenpick und Coop haben in letzter Zeit grosse Anstrengungen unternommen, ihr Geschäft auszubauen. Nun könnte man sich zurücklehnen und abwarten. Gerade im richtigen Augenblick bekommen sie deshalb mit Ebrosia einen ernst zu nehmenden Konkurrenten aus Deutschland, dessen Website http://www.ebrosia.com mit technologischen Musterlösungen aufwarten kann.

Der Relaunch von Mövenpicks Weinshop http://www.moevenpick.com/wein Mitte August wurde mit zahlreichen flankierenden Massnahmen gestützt, unter anderem mit Mailings und dem Wegfallen von Versandkosten bei Bestellung bis Ende September. Laut Ingrid Heyer von Mövenpick hat sich dies ausgezahlt: Etwa fünf mal mehr Bestellungen als vorher gingen für den ersten Monat nach der Neulancierung ein. Die neue Site buhlt mit personalisiertem Kundenprofil, Produzenten-Informationen und vielen Zusatzdienstleistungen wie Newsletter oder Degustationen um die Gunst der Kunden. Durch Anbindung an die Lagerverwaltung können auch kleine Posten online angeboten werden.

Bei Coop hat sich die Aufschaltung des neuen Weinshops http://www.galerieduvin.ch in drei Landessprachen leicht verzögert, sollte aber noch im Lauf dieser Woche stattfinden. Etwa 800 Weine werden dann zu 10 Franken Liefergebühr mit der Post direkt nach Hause geliefert. Im Internet kann Coop vor allem etwas anbieten, was in Verkaufsstellen fehlt: Beratung rund um das Thema Wein. Darin und in der Heimlieferung liege der Hauptvorteil des Kunden, meint Martin Zaugg, Projektleiter der Galerie. Man sei sich bewusst, dass man zu einem grossen Teil die eigenen Läden kannibalisiere, rechnet aber vor allem dank dem Bekanntheitsgrad und den Kommunikationsmöglichkeiten des Grossverteilers mit einem Umsatzwachstum. Technologisch kommt die Site mässig aufregend daher, der Abgleich mit dem Lagerbestand erfolgt vier Mal täglich.

Da hat die ehemalige Weinbestellung.de mit http://www.ebrosia.com andere Ambitionen. Das Unternehmen mit rund 250 Stammkunden aus der Schweiz setzt auf eine Shoplösung, die sich an das Community-Feeling von Amazon anlehnt. Konsequente Individualisierung des Katalogs (1000 Weine) und der Cross-Selling-Angebote, Produkte-Rezension und weitere "goodies" sollen die Schweizer dazu bringen, sich den Wein per Post aus Deutschland schicken zu lassen. Dabei profitiert man vom aktuellen Tageswechselkurs, muss dem Pöstler aber Mehrwertsteuer und Zollgebühren entrichten. Als Lieferfrist verspricht Ebrosia-Geschäftsführer Rüdiger Kleinke vier bis fünf Tage, ab 300 Mark Bestellwert fallen die DM 7.50 Versandgebühren weg. Eine weitere Besonderheit von Ebrosia.com: Die über 2000 Produkte können auch per WAP mobil bestellt, der Bestellstatus jederzeit überprüft werden.

Ein schneller, zufälliger Überblick zeigt Folgendes: Den Penfolds Shiraz-Cabernet "Bin 389" (1996) gibt es bei Ebrosia für DM 48.-, bei Coop für CHF 29.50. Alain Brumonts Chatêau Montus (1997) kostet bei Ebrosia DM 27.-, bei Mövenpick CHF 24.-, und eine Flasche Fetzer Barrel Select Zinfandel (1997) steht mit DM 28.- (Ebrosia) resp. CHF 24.- bei Mövenpick im Katalog. Weiss der Kunde, was er will, dürfte sich ein genauer Vergleich der aktuellen Preise, Lieferkonditionen und Mengenrabatte lohnen. Weinhändler im Web gibt es wie Trauben in einem guten Jahr. Den Gang zum Weinhändler und die Degustation aber ersetzt kein noch so guter Online-Händler.

Ausführliche Informationen und Links zum Thema Wein gibt es auf der Website der Zeitschrift "Vinum" unter http://www.ivinum.com .

(Ende)
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