pte20000920061 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Geopolymer zum Eindämmen von radioaktivem Abfall

Eurotech startet Feldversuch in Tschernobyl-Reaktor


Eurotech
Eurotech

Washington, D.C. (pte061/20.09.2000/18:38) Das amerikanische Technolgieunternehmen Eurotech Ltd. http://www.eurotechltd.com will in einem ausgedehnten Feldversuch die Fähigkeit eines neuartigen Kunststoffs demonstrieren, radioaktives Material zu binden und so dessen Ausbreitung zu verhindern. Das unter der Bezeichnung EKOR vermarktete Silicon-Geopolymer soll die Ausbreitung von radioaktiv verseuchtem Staub und Sickerwasser aus dem zerstörten Kernkraftwerk Tschernobyl eindämmen. Die Tests sollen in den kommenden Wochen in einem als "bubble pool" bekannten Teil des Reaktorblocks 4 stattfinden.

Nachdem erste Versuche im März dieses Jahres erfolgreich gezeigt hatten, dass mit EKOR behandelter radioaktiver Abfall dauerhaft immobilisiert werden kann, wurde EKOR im August durch die ukrainische Regierung zur weiteren Anwendung zugelassen. "Das ist ein wichtiger Schritt für uns", meint Jeff Stephen, Chief Operating Officer von Eurotech. "Wir können nun in Tschernobyl unter Einsatz von Robotern zeigen, wie EKOR in einem physikalisch herausfordernden, radioaktiven Umfeld angewendet werden kann. Die hier eingesetzten Geräte und Technologien können dann in jeder anderen radioaktiv verseuchten oder toxischen Umgebung auf der Welt verwendet werden."

EKOR ist nach Angaben von Eurotech wesentlich widerstandsfähiger gegen radioaktive Strahlung als bisher verwendete Materialien. Dabei ist der Kunststoff extrem hitzebeständig und kann in trockener Umgebung wie im Wasser polymerisieren. EKOR kann in fester Form oder als Schaum angewendet werden und bindet an Beton, Stahl, Glas und sonstige Baustoffe, unabhängig von der Oberflächenstruktur. Nicht zuletzt ist das Material nicht toxisch und somit ökologisch unbedenklich.

Ursprünglich wurde das Polymer von Wissenschaftlern des Moskauer Kurtschatov-Institutes http://www.ignph.kiae.ru entwickelt. Eurotech erwarb die Produktions- und Vermarktungsrechte für den Kunststoff und entwickelte die für die Anwendung erforderlichen Technologien. Das Unternehmen arbeitet mit der kalifornischen NuSil Technology http://www.nusil.com an der Entwicklung kommerzieller Produktionsverfahren.

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