pte20000911046 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

E-Commerce wächst in Osteuropa nur langsam

Studie sieht hohes Marktpotenzial für Tschechien und Polen - Telekominfrastruktur verbesserungswürdig


Frankfurt (pte046/11.09.2000/16:52) Der Umsatz im Bereich B2C-E-Commerce wird in Polen, Russland und in Tschechien im Jahr 2005 sieben Mrd. Euro erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des FORIT Internet Business Research http://www.forit.at , die die Internet-Märkte in Tschechien, Polen und Russland untersuchte. Diese geringe Summe ergibt sich aus der niedrigen Zahl der Internetuser und durchaus dem durchschnittlich geringen Einkommen in den osteuropäischen Ländern.

Laut Studie werden im Jahr 2005 Tschechien und Polen eine Internet-Durchdringung von 35 Prozent erreicht haben. "Aktuell hat die Tschechische Republik die Nase vorn. Aufgrund der geografischen Lage bietet sie einen idealen Standort, um E-Commerce-Aktivitäten in Osteuropa zu starten", so FORIT-Analystin Anna Glos. Polen sei der kommende Markt im osteuropäischen Raum und verfüge über ein hohes Marktpotenzial. Laut FORIT wird Polen aufgrund seiner Marktgröße und seiner wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2005 eine führende Rolle im osteuropäischen B2C-Markt einnehmen und einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro erreichen. An zweiter Stelle folgt Tschechien, das über einen kleineren Markt verfügt.

Russland hingegen werde sich sehr langsam entwickeln, da es die Telekommunikationsinfrastruktur vernachlässige und nur eine geringe wirtschaftliche Entwicklung aufweise. Daher werde das Land in den kommenden fünf Jahren eine Internet-Durchdringung von nur zehn Prozent erreichen. Dagegen habe Russland im Bereich des B2B-E-Commerce gute Chancen, da die traditionellen russischen Rohstoff-Industrien ein starkes Interesse an virtuellen Marktplätzen aufweisen.

Um E-Commerce in Osteuropa erfolgreich zu etablieren, müßten die einzelnen Märkte noch einige Hürden überwinden. Dabei stehe eine Verbesserung der Telekommunikationsinfrastruktur an erster Stelle. Darüber hinaus müssten Auslieferungs- und Zahlungsprozesse verbessert werden, analysiert FORIT. Während in Tschechien bestellte Waren aus Internet-Shops innerhalb von zwei Tagen angeliefert werden, gebe es in Russland und Polen enorme Probleme mit der Postzustellung.

Die bevorzugte Zahlungsart in den drei untersuchten Ländern sei bisher die Barzahlung bei Anlieferung. Die Gründe dafür seien das schlecht entwickelte Banksystem und die geringe Verbreitung von Kreditkarten. Anbieter von Online-Zahlungssystemen haben nach Forit-Einschätzung bei einer Ausbreitung des Internet in der Region gute Marktchancen, da sie die Defizite der traditionellen Zahlungssysteme auffangen können. "Die Gesetzgebung in osteuropäischen Ländern ist derzeit generell nicht auf die Anforderungen des E-Commerce zugeschnitten", meint Anna Glos. Eine Ausnahme sei Tschechien, das bereits ein Gesetz zur digitalen Signatur verabschiedet habe.

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