pte20000904025 Medien/Kommunikation

Quotenmisere bei CNN führt zu Köpferollen

USA-Chef Rick Kaplan geht - Internet und Mitbewerber saugen Zuschauer ab


New York (pte025/04.09.2000/13:45) Der internationale Nachrichtensender CNN http://www.cnn.com hat in seinem Hauptsendegebiet USA die schlechtesten Quoten seit zehn Jahren. Aus diesem Grund nahmen Steve Heyer, Präsident der Muttergesellschaft Turner Broadcasting Systems (TBS), und dessen Aufsichtsratsvorsitzender Terry McGuirk, Nachfolger von CNN-Gründer Ted Turner, umfassende Umbesetzungen im Spitzenmanagement der TBS-Tochter an.

Prominentestes Opfer ist der USA-Chef von CNN, Rick Kaplan. Ihm wird vorgeworfen, nicht oder zu spät auf den Publikumsschwund reagiert zu haben. Obwohl sein Vertrag noch bis Ende des 2001 läuft, kam der 53-Jährige seinem Rausschmiss zuvor und erklärte nach drei Jahren bei CNN seinen Rücktritt.

Der 1997 mit großen Vorschusslorbeeren vom US-Network ABC http://www.abc.com abgeworbene Produzent Kaplan sollte das sich abzeichnende Quotenminus mit neuen Ideen stoppen. Bei ABC war er Erfinder von erfolgreichen Nachrichtenformaten wie "Nightline". Auch bei CNN setzte Kaplan auf aufwendig produzierte Sendungen. Doch das Konzept hatte wenig Erfolg, die Einschaltquoten blieben hinter den Erwartungen.

Grund hierfür ist die zunehmende Konkurrenz durch andere Nachrichtensender wie MSNBC oder Fox News. Auch der Wirtschaftssender CNBC wurde dem Sendekonzept von CNN immer ähnlicher, so dass er im zweiten Quartal des Jahres in den Zuschauerzahlen vor dem Mitbewerber lag. Zudem informieren sich immer mehr Menschen direkt aus dem Internet.

Die Nachfolger von Steve Heyer, Philipp Kent und Easan Jordon, wollen CNN nun völlig umstrukturieren. Wichtigstes Projekt ist der massive Ausbau der Online-Aktivitäten, die mit dem Fernsehangebot noch enger vernetzt werden sollen. Im Gegenzug sollen teure Magazinsendungen eingespart werden. Noch größerer Wert soll auf die berühmten Breaking News gelegt werden. Die Nachrichten-Sprecher sollen zu Stars aufgebaut werden, um das Profil des Senders nach außen zu schärfen.

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