pte20000727017 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Softwareschmiede CPU versucht Neubeginn

Vorstand Erlingheuser gibt Fehler im Management zu - Aktienkurs seit Erstnotiz um über 80 Prozent gefallen


Augsburg (pte017/27.07.2000/12:50) Ein weiteres "Todcom" schlägt zurück. Die Augsburger Softwareschmiede CPU Softwarehouse AG, die auch in Österreich mit einem Tochterunternehmen aktiv ist, http://www.cpu-ag.com setzt sich gegen die Angriffe des ARD-Wirtschaftsmagazins "Plusminus" zur Wehr. Der neue Vorstandssprecher Bernd Erlingheuser gab im Gespräch mit pressetext.austria zwar Fehler im Management zu, doch verweist er auf die gerade begonnene Restrukturierung des Unternehmens. CPU setze dabei auf finanzielle Reserven in der Höhe von 70 Mio. DM und die Weiterentwicklung ihres Kernproduktes, der Finanzsoftware CPU-C5. http://www.cpu-ag.com/DEU/IR/Presse/Aktuelles/News2/news2.html

Unter der Headline: "Warum eine Software-Firma am Neuen Markt abstürzte" berichtete das Magazin vom rasanten Aufstieg und jähen Fall des CPU-Gründers Jochen Furch. Die heutige CPU sei jedoch schon längst auf Distanz zu ihrem einstigen Gründer gegangen. Furch hätte sich bereits im Mai aus privaten und gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen zurückgezogen, so Erlingheuser. Der neue Vorstand besteht aus Erlingheuser, Kay Schleef und Karlheinz Glückstein.

Das Start-Up ging im April 1999 an den Neuen Markt und legte einen fulminanten Start hin. Der Emissionspreis betrug damals 26 Euro, der erste Kurs wurde bereits mit 58 Euro festgesetzt. Nach einem Höchststand im September 1999 (68 Euro) ging es mit dem Papier rasant bergab. Der derzeitige Kurs liegt bei 9,76 Euro. Das entspricht einem Minus von über 80 Prozent gegenüber der Erstnotiz.

Die negative Kurs-Entwicklung sei zweifellos damit zu erklären, dass die CPU in der Vergangenheit in der Öffentlichkeitsarbeit Fehler gemacht habe, so Erlingheuser. "Auf einen sehr kurzen Nenner gebracht, ist die CPU-Story ein Bilderbuchbeweis dafür, wie es einem bis dahin erfolgreichen Unternehmen ergeht, wenn eine engagierte und motivierte, aber bezüglich der Spielregeln am Neuen Markt unerfahrene Führungscrew ihre Firma an den Neuen Markt bringt. Die CPU wurde vom eigenen Erfolg überrannt. In einem insgesamt absolut überhitzten Umfeld notierte das CPU-Papier in der Spitze in Regionen, die durch die fundamentalen Daten des Unternehmens in keiner Weise gerechtfertigt waren, ja nicht einmal erklärt werden konnten."

Die Hoffnung des Unternehmens liegt nun vor allem in der Finanzsoftware CPU-C5. Die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft hänge wesentlich von der Akzeptanz dieses Kernproduktes ab, sagte Erlingheuser. Weiters wird eine Expansion in die Länder der Europäischen Union sowie ausgewählte Ost- und mitteleuropäische Staaten angestrebt. Dieser Schritt wird in erster Linie durch den Aufbau von Niederlassungen in den jeweiligen Ländern über Schlüssel-Kunden bzw. die eventuelle Übernahme von Wettbewerbern realisiert. (os)

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