pte20000628040 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Rotes Kreuz warnt vor Ausbreitung von Infektionskrankheiten

160 Mal mehr Tote als bei Naturkatastrophen


Genf (pte040/28.06.2000/17:31) Während Naturkatastrophen oft zu Medienereignissen werden und daher Spendenwellen auslösen, sind Infektionskrankheiten weit verheerender. Davor warnt die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) http://www.ifrc.org im heute, Mittwoch, veröffentlichten Weltkatastrophenbericht 2000. Im vergangenen Jahr haben Infektionskrankheiten 160 Mal mehr Menschenleben als Naturkatastrophen gefordert.

Die Verbreitung von Infektionskrankheiten nimmt immer mehr zu, heißt es im Bericht. http://www.ifrc.org/docs/news/pr00/1700.asp Regierungen investieren immer weniger in Vorsorgemedizin mit der Folge, dass einst gebändigte Krankheiten wieder außer Kontrolle raten. In Nordkorea werden jährlich 40.000 neue Tuberkulose-Fälle gemeldet, seit dem Zusammenbruch der UdSSR gibt es 40 Mal mehr Syphilis-Fälle.

Auch wenn Regierungen oder Einzelpersonen spenden, liegt der Schwerpunkt nach Ansicht des IFRC-Katastrophenhilfe-Direktors, Peter Walker, oft falsch. Nach den Erdbeben in der Türkei hätten Dutzende Länder Rettungsmannschaften geschickt. Es wäre jedoch sinnvoller gewesen, das Geld dafür aufzuwenden, Einheimische in Rettungsmethoden zu trainieren, so Walker.

Hilfsprogramme vor Ort seien auch im Gesundheitswesen notwendig, so der Bericht. Dies gelte besonders dann, wenn es darum gehe, das Verhalten der Menschen bezüglich Hygienemaßnahmen und Gesundheitsvorsorge zu verändern. Solche Initiativen seien darüber hinaus oft kostengünstiger. Viele der 13 Mio. Infektionstodesopfer im Jahr 1999 hätten mit einem Aufwand von nur fünf Dollar gerettet werden können.

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