pts20000613008 Unternehmen/Wirtschaft

Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie präsentiert Jahresbilanz

Auch 1999 gibt Elektro- und Elektronikindustrie im wirtschaftlichen Strukturwandel das Tempo vor


Wien (pts008/13.06.2000/10:30) Es sind vor allem die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie, die mit dem atemberaubenden Tempo der Globalisierung, Liberalisierung und des Strukturwandels Schritt halten müssen. Um die Entwicklung der heimischen Elektro- und Elektronikindustrie unter diesen Vorzeichen im Jahr 1999 richtig einschätzen zu können, ist eine differenzierte Betrachtungsweise der wichtigsten Kennzahlen unumgänglich. Auf der einen Seite stehen die insgesamt positive Auftragslage, die (im Vergleich zu den Vorjahren niedrigere) Steigerung des Jahresproduktionswertes um 3,8% auf 121,4 Milliarden Schilling und ein Anwachsen der Exporte um 4,2%. Auf der anderen Seite sind ein Rückgang der Inlandsnachfrage und der Beschäftigung sowie Preisverfall und steigender Kostendruck zu beobachten.

Zwtl: Gebremstes Wachstum bei Produktion und Exporten

Dank der positiven Auftragslage erreichte die Elektro- und Elektronikindustrie mit 121,4 Milliarden Schilling und 3,8% Produktionsplus im Jahr 1999 wieder ein ansehnliches Ergebnis. Ausschlaggebend dafür war die günstige Entwicklung in den Sparten Bauelemente, Energietechnik sowie Kommunikationstechnik. Dass die Produktionssteigerung nicht so hoch wie im Jahr 1998 ausfiel (+ 9,2%), lag an den Rückgängen bei der Produktion von Kabeln, Leitungen, Drähten und Akkumulatoren sowie an der rückläufigen Inlandsnachfrage, die aus dem hohen Sättigungsgrad des heimischen Konsumgütersektors resultierte.

Im Außenhandel konnte die Elektro- und Elektronikindustrie mit einem Umsatz von 108,6 Milliarden Schilling im Jahr 1999 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4,2% verzeichnen. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1998 noch 10,8% und 1997 sogar 23,4%. In diesen Zahlen spiegelt sich vor allem die geringe Exportdynamik des ersten Halbjahres 1999 wider, die u.a. durch eine allgemeine Konjunkturschwäche innerhalb der EU bedingt war. Wichtigstes Exportland ist nach wie vor mit großem Abstand Deutschland (Gesamtanteil: 32,1%), an zweiter Stelle folgt bereits Ungarn (13,2%), das gemeinsam mit den USA für die höchsten Exportzuwächse sorgte. Ausfuhren in EU-Länder machten 1999 57% des Exportvolumens aus. 21,7% der Exporte betrafen jene 12 Länder, die in Beitrittsverhandlungen mit der EU stehen. Im Falle der Integration dieser Staaten in die EU würden zum jetzigen Zeitpunkt bereits 80% aller Exporte mit der EU abgewickelt.
Die Importe stiegen im Jahr 1999 um 9,5% (1998: 16,0%) auf 116,4 Milliarden Schilling an. Herausragend waren hier Zuwächse von 35,1% auf dem Sektor der Kommunikationstechnik.

Zwtl: Preise fallen in den Keller - Kostendruck verschärft sich zusehends

Massiver Preisverfall, wie er auch 1999 in der Elektro- und Elektronikindustrie zu beobachten war, ist naturgemäß ein Phänomen einer exportorientierten Branche, in der Konkurrenz und harter Verdrängungswettbewerb mehr als anderswo auf der Tagesordnung stehen. Erschwerend machten sich hier gestiegene Personal-, Ausbildungs- und Vertriebskosten und bestenfalls geringfügig sinkende Materialkosten bemerkbar. Diese Rahmenbedingungen führten bereits zur Verlagerung arbeitsintensiver Produktionen ins kostengünstigere Ausland und bedrohen den Wirtschaftsstandort Österreich ernsthaft. In geringem Ausmaß trug diese Tendenz neben unumgänglichen Kostensenkungsprogrammen und Rationalisierungsmaßnahmen dazu bei, dass in der Elektro- und Elektronikindustrie 1999 mit 61.722 Beschäftigten um 1,7% weniger Menschen Arbeit fanden als im Vorjahr.

Zwtl: Spartenergebnisse

Die Produktion von Motoren, Generatoren und Transformatoren hielt 1999 mit 15,6% den bedeutendsten Anteil am Gesamtwert der Elektro- und Elektronikindustrie. Sie stagnierte allerdings ebenso wie die Produktion von Haushaltsgeräten, Verteilungs- und Schalteinrichtungen, Unterhaltungselektronik, Lampen und Leuchten sowie Meß- und Prüftechnik. Geradezu alarmierend waren die Entwicklungen in den Sparten Kabel, Leitungen, Drähte sowie Akkumulatoren und Batterien, die ein Produktionsminus von 12,7% bzw. 9,7% hinnehmen mussten.
Positiv entwickelte sich dagegen laut FEEI - Geschäftsführer Dr. Heinz Raschka "der Bereich Elektrische Ausrüstungen für Motoren und Fahrzeuge, noch besser die Sparte Sonstige elektrische Ausrüstungen, die vor allem mit Sicherungs- und Signaleinrichtungen für Straßen und Bahnen ein Plus von 13% erzielte, wobei hier die rege Investitionstätigkeit der Österreichischen Bundesbahnen herausragt." Als Produktionsloko-motiven erwiesen sich im Jahr 1999 weiters die Sparte Kommunikationstechnik, die trotz der großen vorjährigen Zuwächse wieder um 7,7% zulegen konnte, und der Be-reich Bauelemente, der mit einer Produktionssteigerung von 9,5% nun bereits 14,2% am Gesamtproduktionswert der Elektro- und Elektronikindustrie hält.

Zwtl: Ausblick auf das Jahr 2000

"Was die Verbesserung der Ertragslage der heimischen Unternehmen betrifft, setzen wir große Erwartungen in das Jahr 2000. Dafür sprechen", so Dr. Heinz Raschka, "die optimistischen Einschätzungen der Wirtschaftslage, der prognostizierte Export-Boom und das deutlich verbesserte Investitionsklima".

Was die Beschäftigung anbelangt, so wird es zwar bei einigen Unternehmen aufgrund von Überkapazitäten noch zu einem weiteren Abbau von Beschäftigten kommen, die Zuwächse in einzelnen Sparten und die Ausweitung des Dienstleistungsbereiches erlauben aber insgesamt eine optimistische Zukunftsprognose. Allerdings wird man mit der in vielen Bereichen erhofften guten Auslastung nur dann dauerhaft Arbeitsplätze schaffen können, wenn es gelingt, die Ertragslage nachhaltig zu verbessern, da diese durch sinkende Preise bei gleichzeitig steigenden Produktionskosten nach wie vor stetig geschmälert wird.

Zwtl: Der neue FEEI

"Der FEEI präsentiert sich heute als schlanke und schlagkräftige Interessenvertretung. Zu unserem Selbstverständnis gehört es, allen Mitgliedern Service und Beratung prompt und unbürokratisch zur Verfügung stellen zu können", erklärt Dr. Heinz Raschka. "Überdies konnten wir seit 1997 die Beiträge für unsere Mitglieder um ein Viertel herabsetzen, alleine im letzten Jahr um 10%. Wir betrachten das als unseren Beitrag, durch Optimierung des Einsatzes unserer Mittel die Unternehmen zu entlasten."

Mit der neuen Verbandsstrategie "FEEI 2005+" wurden die Voraussetzungen ge-schaffen, im Interessenvertretungsbereich punktgenau die Bedürfnisse der verschiede-nen Branchen und Sparten zu erkennen und zu befriedigen. Die Kernthemen der Ver-bandsarbeit betrafen sowohl die Verbesserung der Rahmenbedingungen bei den jährli-chen Kollektivvertrags-Verhandlungen als auch Initiativen in den Bereichen Weiterbildung, End-of-Life-Product-Management und Forschung & Entwicklung.

Für neue Geschäftsfelder formulierte der FEEI neue Ziele, so die Weiterentwick-lung des "Verbandskompetenzzentrums Telekommunikation", die Einrichtung des Be-reiches "Technisches Gebäudemanagement" sowie die Schaffung eines Kompetenzzentrums "Technikum Wien" als Betreiberorganisation technikrelevanter FH-Studiengänge. In diesen Bereichen sind bereits erste Ergebnisse da, u.a. die Genehmigung der Inbetriebnahme der neuen FH-Studiengänge "Elektronik/Wirtschaft" und "Produkttech-nologie/Wirtschaft" sowie die Sicherstellung der Finanzierung des Studienganges "Elektronik".

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den FEEI:

Dr. Heinz Raschka, T 01/588 39 DW 13, F 01/586 69 71
E-Mail raschka@feei.wk.or.at

Dr. Lothar Roitner, T: 01/588 39 DW 15, F: 01/586 69 71
E-Mail roitner@feei.wk.or.at

Mag. Christina M. Cerne, T 01/588 39 DW 36, F 01/586 69 71
E-Mail cerne@feei.wk.or.at

(Ende)
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Ansprechpartner: Mag. Thomas Faast
Tel.: 01/503 23 03
E-Mail: faast@comma.at
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