pte20000427044 Bildung/Karriere, Politik/Recht

Großer Erfolg österreichischer Jus-Studenten

Völkerrechtsinstitut nimmt seit 11 Jahren erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil


Wien/Washington (pte044/27.04.2000/16:34) Vier Studenten der juridischen Fakultät der Universität Wien http://www.univie.ac.at/intlaw sind beim weltweit größten Völkerrechtswettbewerb in das Achtelfinale der besten 16 Universitäten aufgestiegen. Jährlich nehmen 300 Universitäten an dem Wettbewerb teil. Die Teilnehmer des Wiener Juridicum konnten für ihre Leistungen wiederholt eine Spitzenposition erreichen.

Geschlagen geben mussten sich die österreichischen Jung-Juristen gegen den Finalisten aus Venezuela, wobei diese Teilnehmer sich nicht durch besseres juristisches Wissen auszeichneten, sondern eher durch ihre gute Präsentation. Auch in der Wertung der weltbesten Schriftsätze erreichten die Wiener den ausgezeichneten siebenten Platz.

Seit elf Jahren nimmt das Institut für Völkerrecht der Universität Wien mit großem Erfolg am "Philip C. Jessup International Law Moot Court" http://www.ilsa.org/jessup teil. Dieser weltweit größte Völkerrechtswettbewerb wird von der Studentenorganisation der American Society of International Law http://www.asil.org veranstaltet. Im Zentrum des Wettbewerbs steht ein gestellter Rechtsstreit zweier fiktiver Staaten über einen fingierten Streitfall vor dem Internationalen Gerichtshof.

Die teilnehmenden Studenten haben dabei in monatelanger Arbeit Schriftsätze über den vorgegebenen Sachverhalt zu erstellen und den jeweiligen Staat in Plädoyers vor Richtersenaten zu verteidigen. "Dabei steht die mündliche Präsentation vor dem 3-Richter-Senat im Vordergrund", sagte Stephan Wittich, Coach des österreichischen Teams und Assistent am Institut für Völkerrecht zu pressetext.austria. "Die gute Argumentation spielt eine große Rolle, da die Ausführungen von den Richtern durch permanente Zwischenfragen unterbrochen werden", so Wittich.

Das Institut für Völkerrecht der Universität Wien kann seit Beginn der Teilnahme eine stolze Erfolgsserie aufweisen. So erreichten die Teams seit 1990 sechsmal das Viertelfinale, 1994 sogar das Halbfinale. Für die weltbesten Schriftsätze erhielten die Wiener Juristen 1996, 1997 und 1999 den ersten Preis.

Die Teilnehmer am heurigen Wettbewerb waren Daria Maca, Margit Nemetz, Astrid Paiser und Thomas Unger. Der Fall drehte sich um völkerrechtliche Fragen im Zusammenhang mit verfahrensrechtlichen Problemen, pharmazeutischen Versuchen an Testpersonen, extraterritorialer Anwendung nationaler Gesundheitsvorschriften auf Tochterunternehmen im Ausland und mit Problemen der Staatenverantwortlichkeit.

"Häufig scheitern die österreichischen Teilnehmer an den Fremdsprachen-Kenntnissen", meinte Wittich. Im Juridicum werden in der Zwischenzeit die zwei Fremdsprachen Französisch und Englisch angeboten, aber im Augenblick leide das gesamte universitäre Leben unter den Sparmaßnahmen der Regierung. So gebe es für Assistenten des Völkerrechtsinstituts keine Pflichtübungsstunden. Positiv beurteilte Wittich jedenfalls die Internationalisierung des Juridicums, da er darin große Erfolgschancen für Österreichische Juristen sieht. Das gelte insbesondere für das Völkerrecht. (ww)

Weitere Informationen über den Wettbewerb: http://www.ilsa.org/jessup/jessup00/results.htm
Email: intlaw@univie.ac.at

(Ende)
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