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Reisen ins Millennium: der Mega-Flop für Veranstalter

Auslastungen bleiben weit hinter den Erwartungen


Wien (pte) (pte002/17.12.1999/10:00) Der erwartete Reiseboom für Pauschalreisen rund um den Jahreswechsel dürfte weit hinter den prognostizierten Erwartungen liegen. Das erklärte Alexander Gessl, Geschäftsführer von FTI Österreich. FTI ist einer der größten heimischen Pauschalreise-Anbieter. Ähnlich beurteilt eine Sprecherin von Lauda-Air http://www.laudaair.com die Situation zu Silvester.

"Die Millenniumstrips sind ein großes Debakel. Wir werden ordentlich draufzahlen", äußerte Gessl. "Wer behauptet, dass alles ausgebucht wäre, irrt gewaltig. Der gestrige Flug in die Dominikanische Republik war zum Beispiel nur zu 58% ausgelastet", so Gessl.

"Der Winter ist kein Ruhmesblatt", umschreibt auch die Verkaufs- und Marketingleiterin von Lauda-Air, Margit Köpf, die Situation gegenüber pressetext.austria. Von den Kurzflügen, die über Silvester stattfinden, werden nur etwa 70% realisiert. Schuld am Desaster sind, so Köpf, auch die Hotels, die letztendlich sogar Preise nach unten revidieren mussten. Die Preiskorrekturen kamen aber zum Teil viel zu spät. Auf der anderen Seite wären Luxushotels wie das New Yorker Waldorf Astoria http://www.hilton.com/hotels/NYCWAHH schon seit langem ausverkauft. Dort gab es sogar Preissteigerungen. Andere Häuser wie einige Luxushotels auf den Kanarischen Inseln stehen quasi leer.

Einen Grund für die katastrophale Lage sieht Köpf auch in der künstlich erzeugten Nachfrage nach den Silvester-Reisen "Ein Jahr lang haben die Veranstalter die Kunden und Termine gepuscht. Vielen Ferienhungrigen ist das einfach zu viel geworden. Sie bevorzugen zu Hause zu bleiben." Weiters seien bei vielen Unternehmen im mittleren und höheren Management Urlaubssperren wegen des Jahreswechsels verhängt worden. Das wäre auch die Klientel gewesen, die für Fernreisen tiefer in die Tasche gegriffen hätte. Die Y2K-Verängstigten, die befürchten, dass ihnen die Waschmaschine überläuft, hätten dem Geschäft schließlich auch noch geschadet. Das wahre Ausmaß des Flops werde man aber erst nach dem Jahreswechsel erkennen.

"Bei den Linienflügen gibt es keinen negativen Vorzeichen. Die Vorausbuchungen liegen im positiven Trend", meinte der Sprecher der AUA Pressestelle http://www.aua.com , Johann Jurceka, zu pressetext.austria. "Es gibt zu dieser Jahreszeit auch bei Linienflügen Sondertarife", so Jurceka. Die tatsächlichen Ergebnisse werde man aber erst nach Silvester wissen.

Eine ähnlich problematische Situation werde 2000 nochmals für den Charter- und Pauschalreiseverkehr Richtung Australien auftreten. "Während der Olympischen Sommerspiele in Sydney werden die Preise um das Drei bis Vierfache steigen und dann wird erst niemand hinfahren", befürchtet FTI-Geschäftsführer Gessl. Im Endeffekt schade das beiden, den Veranstaltern und den Kunden. (ww)

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