pte19991208002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Unfruchtbarkeit ist vererbbar

Erkenntnis könnte Entwicklung der "Pille für den Mann" beschleunigen


Maryland (pte) (pte002/08.12.1999/07:00) Wissenschaftler des Howard Hughes Medical Institute http://www.hhmi.org haben herausgefunden, dass Unfruchtbarkeit des Mannes vererbbar sein kann. Was lange als Paradoxon gesehen wurde, könnte nun schon bald zur Entwicklung der "Pille für den Mann" und zu neuen Behandlungsmethoden gegen Unfruchtbarkeit verhelfen.

Obwohl fast zwei Prozent aller Männer an Unfruchtbarkeit leiden, tappten Wissenschaftler lange im Dunkeln was die Herkunft der Krankheit betrifft. David Page, dem die neue Erkenntnis zu verdanken ist, sagt dazu: "Bis vor fünf oder sechs Jahren haben sich die meisten Forscher auf umweltbedingte Ursachen wie Infektionen, Immunschwächen oder das Einatmen von Chemikalien konzentriert." Eine genetische Erklärung schien keinen Sinn zu ergeben, da es unlogisch anmutet, dass ein Mann ein Unfruchtbarkeitsgen weitergibt, ohne eigentlich Kinder zeugen zu können.

Der Einfluss einer Mutation, die Unfruchtbarkeit bewirken kann, kommt aber nicht immer sofort zum Tragen. Zum Beispiel, wenn es auf einen bestimmten Gen-Mix ankommt, um einen Mann unfruchtbar zu machen. Daher war es den Forschern wichtig, Vorzeichen männlicher Unfruchtbarkeit, wie eine geringe Spermien-Menge bei verwandten Personen, zu untersuchen.

"Das ist das erste Mal, dass wir den Gendefekt genau identifizieren können", meint Page. Momentan können allerdings nur circa 20 Prozent der Fälle von männlicher Unfruchtbarkeit auf einen Gendefekt zurückgeführt werden. Hier handelt es sich entweder um das Fehlen eines wesentlichen Teils des Y-Chromosoms oder aber um eine schwerwiegene Chromosomenanomalie wie dem Auftreten von zwei X-Chromosomen beim Mann. (wired)

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