pte19990410008 in Business

Impfung gegen Darmtumore

Neuer Therapieansatz gegen einzelne Krebszellen


Bonn (pte) (pte008/10.04.1999/10:55) Frühzeitige Diagnose und moderne Therapieverfahren ermöglichen etwa der Hälfte der Betroffenen das Überleben des schweren Leidens. Ein Ansatz Bonner Wissenschaftler http://www.verwaltung.uni-bonn.de/presse/pm/p023.htm mit gentechnisch veränderten Tumorzellen soll in Zukunft die Chancen der Patienten weiter verbessern, denn derzeit ist Dickdarmkrebs in Europa und den USA die zweithäufigste Tumorerkrankung.

Dickdarmtumore sind ein gefährlicher Gegner - sie können oft erst sehr spät erkannt werden. Zu diesem Zeitpunkt haben sich bereits einzelne Zellen aus dem Verband gelöst und bilden an anderer Stelle, wie etwa der Leber, Tochtergeschwulste. Wissenschaftler der Universität Bonn http://www.uni-bonn.de/ suchten nach Möglichkeiten, dieser Absiedelung zuvorzukommen. Das Problem dabei: Das Immunsystem kann abtrünnige Zellen des eigenen Körpers nicht erkennen. Die Idee der Bonner Mediziner: Besonders markierte Tumorzellen, die bei der Operation des Hauptgeschwulstes gewonnen werden, sollen die Körperabwehr auf Trab bringen.

Das Konzept der Arbeitsgruppe um Professor Wolfgang Caselmann von der Medizinischen Klinik der Universität Bonn http://www.meb.uni-bonn.de/fakultaet/uesklinik.html sieht eine besondere Art der Impfung vor: Tumorzellen werden mit gentechnisch veränderten Schnupfenviren infiziert, die die Erbinformation für den Co-Stimulator enthalten. Die entartete Zelle, so beweisen erste Laborversuche, beginnt tatsächlich mit der Produktion des Erkennungsmoleküls und plaziert es auf ihrer Membran. Derart behandelte Tumorzellen sollen dem Immunsystem präsentiert werden, das über die Aktivierung sozusagen allergisch gegen das ursprüngliche Hauptmerkmal der entarteten Darmzellen reagiert. Die Behandlung zielt nicht auf große Tumoren sondern auf die frei kursierenden Zellen ab, die von der Operation nicht erfaßt worden seien. (dradio)

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