pte19990122011 Bildung/Karriere, Technologie/Digitalisierung

Internet im Chefzimmer immer wichtiger

Profis recherchieren häufig im Netz - Aktive Kommunikation hinkt hinterher


München (pte) (pte011/22.01.1999/10:00) Knapp die Hälfte der beruflichen Nutzer recherchieren inzwischen täglich im Internet, und jeder dritte von ihnen hält sich dabei länger als 30 Minuten im Netz auf. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der 1. Online-Umfrage der Deutschen Fachpresse, mit der das Online-Nutzerverhalten im Business-to-business-Bereich ermittelt wurde.

"Mit der Studie wollten wir erstmals eine grundsätzliche Bestandsaufnahme zur Akzeptanz des Internet als Informations- und Kommunikationsmedium liefern", sagt Brita Westerholz, Vorsitzende der Kommission Online der Deutschen Fachpresse. Zentrales Ergebnis: Für den Business-to-business-Bereich hat sich das Internet inzwischen zu einem ernsthaften Informationsmedium gemausert. Immerhin geben vier von fünf Befragten an, daß das Internet als beruflich genutzte Informationsquelle bereits heute wichtig oder sehr wichtig ist. In Zukunft wird es sogar für neun von zehn Fachnutzern eine wichtige bis sehr wichtige Relevanz besitzen.

Wie intensiv das Internet bereits in die berufliche Routine eingebunden wird, spiegelt sich auch in der zeitlichen Anwendung des Internet wider. Vier von fünf Befragten nutzen ihren Anschluß mehrmals wöchentlich für professionelle Zwecke, 46 Prozent der Anwender recherchieren inzwischen täglich im Internet. Dabei hält sich etwa jeder dritte Befragte (30 %) pro Besuch länger als 30 Minuten im Netz auf. 52 % beziehen zudem einen oder mehrere E-Mail-Informationsdienste.

Noch intensiver setzen Entscheider das Internet für professionelle Zwecke ein. Jede zweite Führungskraft (52 %) greift täglich an ihrem Arbeitsplatz auf das neue Medium zurück, jede dritte von ihnen geht mehrmals wöchentlich ins Netz. Mehr als die Hälfte (56 %) nimmt E-Mail-Dienste in Anspruch, ein gutes Drittel (37 %) bezieht dabei mehr als einen. 80 % der Entscheider geben an, im Büro nicht mehr auf das Internet verzichten zu können.

Aktualität steht dabei für die Nutzer von Online-Fachdiensten im Vordergrund. Für vier von fünf Befragten stellt die schnelle und aktuelle Verfügbarkeit von Informationen den wesentlichen Vorteil des Web dar. Auch bei den Entscheidern nimmt die Aktualität einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert ein: 99 % nennen sie als zentrale Eigenschaft des Internet. Recherchemöglichkeiten in Datenbanken (91 %) und weiterführende Informationen durch Links (78 %) machen das Medium für sie zusätzlich attraktiv.

Während sich das Internet als Informationsmedium im beruflichen Bereich etabliert hat, wird es als Kommunikationsmittel noch weit weniger eingesetzt: Nur jeder vierte Entscheider und 24 Prozent aller Nutzer von Internet-Fachdiensten halten den Erfahrungsaustausch mit anderen für wichtig bis sehr wichtig. Dafür sind um so mehr Produktinformationen und aktuelle Nachrichten gefragt. Ähnliches gilt für Unternehmenspräsentationen und Marktdaten.

* Auch kostenpflichtige Dienste interessant *
Bei ihrer gezielten Suche nach Fachinformationen greifen die beruflichen Anwender auch auf geschlossene Dienste zu: 41 Prozent der Befragten setzen registrierungspflichtige Dienste für ihre beruflichen Recherchen ein, und 15 Prozent der Nutzer sind auch bereit, dafür Gebühren zu entrichten. Auch diese Dienste werden von den Entscheidern unter den Befragten überdurchschnittlich stark genutzt. Jeder zweite von ihnen ruft am Arbeitsplatz registrierungspflichtige Online-Services ab. Ihre Bereitschaft, dafür auch ein Entgelt zu entrichten, liegt dabei mit 23 Prozent ebenfalls weit über dem Durchschnitt.

Online-Werbung in Form von Werbebannern wird bei der beruflichen Nutzung keineswegs als störend empfunden. Vielmehr geben 40 beziehungsweise 44 Prozent der Befragten an, daß diese Werbeform Neugierde oder Interesse wecke. Voraussetzung für das Anklicken eines Banners sei allerdings, daß das Werbemittel anregend gestaltet ist oder hinter dem Banner nützliche Informationen zu vermuten sind.

Einen weiterhin hohen Stellenwert für das Interesse an einer digitalen Anzeige hat für die Befragten der Bekanntheitsgrad und das Image des werbenden Unternehmens: 63 Prozent klicken auf einen Banner, weil sie das Unternehmen kennen und sie daher die entsprechende Website interessiert. Gerade bei den Entscheidern steht der professionelle Nutzen der Information im Vordergrund, weshalb ihr Umgang mit Werbebannern zielgerichtet ist: Jeder zweite von ihnen klickt einen Werbebanner an, wenn er an speziellen Online-Angeboten interessiert ist.

* Zum Profil der Befragten *
Mit einem Anteil von 61 Prozent in der Altersklasse 30 Jahre und älter stellen die Nutzer von Fachinformationen eine sehr interessante Zielgruppe für Werbungtreibende dar. 31 Prozent der Befragten arbeiten in der Dienstleistungsbranche, 22 Prozent haben einen Posten im Industrie-, Produktions- und Techniksektor. Mehr als 45 Prozent der Befragten sind in leitender Position tätig, ein Drittel von ihnen ist in den Unternehmensbereichen Unternehmensführung (23 Prozent) oder Marketing/Kommunikation/Kommunikation (10 Prozent) beschäftigt. Unter den Führungskräften sind 44 Prozent 30 bis 39 Jahre alt, einen ebenfalls hohen Anteil unter ihnen hat mit 29 Prozent die Altersgruppe der 40- bis 49jährigen. (horizont) http://www.fachpresse.de

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