pte19981206004 Medien/Kommunikation, Umwelt/Energie

Online-Therapie gestartet

Neue Netztherapie soll effektiver und günstiger als alte Methode sein


Birmingham (pte) (pte004/06.12.1998/13:29) Der britische Psychiater Dr. Russell Razzaque aus Birmingham, Gründer der "CyberAnalysis"-Web-Seite http://www.cyberanalysis.com , hat eine Online-Therapie per Chat oder Video-Konferenz entwickelt. Das berichtet ZDNet USA. Der Nervenarzt hält dieses Verfahren sogar für wirkungsvoller als das Gespräch zwischen Patient und Therapeuten von Angesicht zu Angesicht, weil Patienten in der medialen Kommunikation eher Dinge über sich preisgeben als in der direkten.

So hat eine vom Online-Dienst AOL in Auftrag gegebene Untersuchung erbracht, daß Menschen in ihrer Kommunikation per E-Mail häufig aufrichtiger sind als sonst. Die Online-Therapie soll auch billiger sein als die von Angesicht zu Angesicht: Razzaque will seinen Patienten zehn bis 20 Prozent weniger für die Online-Sitzung berechnen, als wenn sie auf seiner Couch Platz nähmen. Dafür müssen die Patienten allerdings ihre Online-Gebühren tragen.

Die Möglichkeit zu Tele-Therapien könnte Dr. Razzaque ganz neue Kundenkreise erschließen, zumindest aus dem anglophonen Ausland: Während eine Therapie-Sitzung in Großbritannien umgerechnet etwa 770 Schilling DM kostet, verlangen amerikanische Therpeuten durchschnittlich etwa 1.200 Schilling dafür. Dr. Razzaque fürchtet jedoch, daß Krankenversicherungen seine Fern-Therapie nicht anerkennen werden.

Fraglich ist auch, ob die mediale Kommunikation emotional so befriedigend ist wie die direkte. Eine Studie http://www.cs.cmu.edu/afs/cs.cmu.edu/user/hcii/www/research/projects/homenet.html der Carnegie Mellon-Universität in Pittsburgh legt nahe, daß extensive Internet-Nutzer Gefahr laufen, einsam und deprimiert zu werden. (akademie)

(Ende)
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