pte19981119012 Medien/Kommunikation

Heimischer Laptop - eine Gefahr für die USA

Vernetztes Computersystem öffnet Militär und Terroristen Tür und Tor


Hamburg (pte) (pte012/19.11.1998/15:12) "Jedes Individuum mit einem PC kann theoretisch die USA lahmlegen", ist die Auffassung des Fachjournalist James Adams gegenüber der Zeitschrift Online Today. Durch diese Aussage wird auch die Tatsache verständlich, daß das Pentagon eine Übung durchgeführt hat, deren Ziel die Klärung der Frage war: Wie verletzbar ist die militärische und zivile Infrastruktur Nordamerikas durch Cyber-Attacken?

Dafür wurden 34 Computerspezialisten mit handelsüblicher Hard- und Software ausgestattet, mit Hilfe derer sie innerhalb einer Dreimonats-Frist zu einem für die Verantwortlichen erschreckenden Ergebnis gekommen sind: Neben der Möglichkeit, einen Ausfall des Notruf-Systems oder einen nationalen Stromausfall auszulösen, gelang es den Hackern auch, in Flugverkehrskontrollen, Ölraffinerien und militärische
Nachschubsysteme einzudringen, so die Zeitschrift. Die Öffentlichkeit wird die Brisanz bald erkennen, prophezeit Adams, spätestens die Folgen des Jahr 2000-Computerproblems würden beweisen, wie verwundbar die Gesellschaft ist.

Bisher dementieren Experten wie John Arquille, Professor für Defense Analysis an der Naval Postgraduate School der US-Marine, die entdeckten Gefahren nicht. Terroristen wie Osama Bin Laden, der unter anderem die Bombenanschläge auf amerikanische Botschaften in Afrika verantwortet, das kolumbianische Cali-Kartell oder rechtsextremistische Einzelgänger haben aufgrund der geringen Einstiegskosten im Internet, eine Plattform etabliert, auf der sie - Nationalstaaten gleich - kriegsähnliche Auseinandersetzungen führen.

Gerd Hagmeyer-Gaverus, deutscher Wissenschaftler am Internationalen Friedensinstitut in Stockholm (sipri), mahnt: "Wir brauchen eine internationale Konvention gegen die Entwicklung und Anwendung von Netzkrieg-Waffen."

http://www.online-today.de

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: ip
Tel.: 01/402 48 51-0
E-Mail: redaktion@pressetext.at
Website: pressetext.at
|