Fluchtwegesimulation für historische Bauten
Kostenersparnis durch optimierte Fluchtzeitberechnung
Wien (pte) (pte002/27.09.1998/09:00) Wieviele Personen dürfen - feuerpolizeilich erlaubt - den Opernball besuchen? Ein neues Computerprogramm liefert die auch von Behörden anerkannte Antwort prompt: 7.000. Das Ergebnis kann dazu beitragen, daß von der Baubehörde vorgeschriebene Änderungen bei Renovierungsarbeiten kleiner ausfallen und damit geringere Kosten verursachen.
Die Datensysteme GmbH, eine Tochtergesellschaft des Österreichischen Instituts für Schul- und Sportstättenbau, hat ein Fluchtwegesimulationsprogramm entwickelt, das bereits zahlreiche Tests - u.a. im Oberen Belvedere und im Semper-Kulissendepot in Wien - bestanden hat. Das computergestützte Programm berechnet auf Basis der Baupläne und Fluchtwege eines Objekts die schnellstmögliche Räumung bei voller Belegung.
Was steckt dahinter? Nach der Eingabe der Baupläne eines Objekts (vor allem der Fluchtwege) wird mit Hilfe des EDV-Programms die Räumung des Gebäudes (Stadions, Freiluftarena usw.) simuliert. Ziel dieses Programms ist die zeitliche Berechnung der vollständigen Räumung eines Veranstaltungsortes bei maximalem Besuch. In allen drei vorgenannten Gebäuden konnte nachgewiesen werden, daß bei gewissen Adaptierungen - ohne teure Eingriffe in die Bausubstanz - die geforderte Räumungszeit möglich ist.
In Tirol hat die Behörde bereits reagiert und rückte in der neuen Bauordnung von den bisher üblichen maximal 40 Meter Fluchtweg bis zum nächsten Stiegenhaus ab. Jetzt lautet die Formel vereinfacht: Maximale Räumungszeit fünf Minuten. Das jüngste positive Beispiel ist die projektierte Pferderennbahn im Erlebnispark Ebreichsdorf (Stronach-Projekt). Die Computersimulation ergab, daß bei geringen Änderungen der Raumgestaltung neue, weit sinnvollere Fluchtwege entstehen, die für die Besucher mehr Sicherheit und für den Bauherrn weniger Kosten bedeuten. Info: ÖISS-Datensysteme, Tel. 01/505 37 42-251, Fax: 01/505 37 42 -255. (Contributed by N. Adam)
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