pte19980420013 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Auch nach dem Tod im Internet vertreten

Persönliche Websites werden für die Nachwelt erhalten


München (pte) (pte013/20.04.1998/17:42) Immer kurioser werden die Angebote im Bezug auf das Internet. Nun wurde von David Blatner eine nicht profitorientierte Organisation mit dem sinnigen Namen AftlerLife http://www.afterlife.org geschaffen, die private Websites auch nach dem Tod des Initiators weiterbetreiben und somit für die Nachwelt sichern will. Angeregt wurde er durch einen Freund, der ihn darum bat, seine Site zu betreuen, wenn er gestorben sei. Er habe viel Arbeit hineingesteckt und glaube, daß Menschen Zugang zu ihr haben sollten, auch wenn er selbst nicht mehr da ist. Blatner glaubt, daß diese persönlichen Dokumente, die wahrscheinlich niemals gedruckt werden würden, nur wenig Platz und kaum Betreuung benötigen. Überdies werden diese Websites, wenn die erste Netzgeneration in die Jahre kommt, ein immer wichtigeres Thema werden.

Also schlägt er die Einrichtung einer Organisation vor, die dafür sorgt, auch wenn die Menschen niemanden haben oder nicht genügend Geld besitzen, daß deren Web Sites "unbegrenzt" für alle auf dem Netz zugänglich bleiben. Bislang sei man noch an der Entwicklung des Projekts, suche weitere freiwillige Mitarbeiter und habe in den USA einen Antrag eingereicht, von der Steuer befreit zu werden.

Bereits zu Beginn des Jahres wurde auf einer Tagung mit dem Titel "Time and Bits" beschworen, daß die auf dem Netz oder in digitalen Speichermedien befindlichen Daten verschwinden oder unleserlich werden. Also errichten bereits nicht nur Angehörige oder Freunde von Verstorbenen virtuelle Gräber auf Friedhöfen, sondern sorgen die jetzt noch Lebenden dafür, daß alles, was sie jemals an persönlichen Dokumenten geschaffen haben, auch der Nachwelt vererbt wird. So wird zumindest der Anspruch darauf erhoben, neben den Prominenten dieser Tage auch in die Geschichte einzugehen, eben ein AfterLife zu besitzen. (telepolis)

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