pte19980227015 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Diebstahlschutz aus dem Weltall

Funkkontakt zu Sender im Weltall findet Gestohlenes


Stuttgart (pte) (pte015/27.02.1998/17:05) Autos, Scheckkarten oder wertvolle Uhren sollen künftig aus dem Weltall vor Diebstahl geschützt werden. Ein entsprechendes Projekt wurde von der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) zur Testphase zugelassen. Als eines der ersten Experimente wird das System ab 1999 für zwölf Monate an Bord der Internationalen Raumstation "ISS" erprobt.

Die Idee, an der das "Institut für Raumfahrtsysteme" in Stuttgart (Baden-Württemberg) http://www.irs.uni.stuttgart.de arbeitet, soll Autodiebstähle unmöglich machen. Die Fahrzeuge werden mit einem codierten Zündschlüssel ausgerüstet, der den Funkkontakt zu einem Sender im Weltall hält. Wird das Auto mitsamt Schlüssel gestohlen, meldet der Besitzer den Verlust an eine Servicestelle. Der Sender ortet das Fahrzeug und legt die komplette Elektronik lahm.

Auch geraubte Scheckkarten und Funktelefone können so vom Weltall aus aufgespürt und in ihrer Funktion blockiert werden. Möglich wird die neue Diebstahlsicherung durch die geringe Flughöhe der neuen Raumstation. Die Station mit unserem Sender wird die Erde in rund 400 Kilometern Höhe überfliegen, während die Flughöhe von Satelliten sonst mehrere tausend Kilometer beträgt. Durch die geringe Flughöhe können Empfänger mit der Größe einer Telefonkarte den Kontakt zum Weltall herstellen.

Ab 2001 könnte die weltweite Diebstahlsicherung nach Schätzungen des Projektteams serienreif sein. Der Praxistest im All koste rund 10,5 Millionen Schilling. Die ESA unterstützt das Projekt zur Hälfte, die andere Hälfte tragen Unternehmen, die Interesse an einem effektiven Schutz haben.

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