pte19971127005 Umwelt/Energie

* Grapefruit-Effekt entschlüsselt *

Medikamente können leichter die Darmwand passieren und ins Blut gelangen


Stuttgart (pte) (pte005/27.11.1997/10:50) Bestimmte Medikamente wirken besser, wenn sie in Kombination mit einem Glas Grapefruitsaft eingenommen werden. Weshalb das so ist, haben Forscher der Universität Michigan http://www.umich.edu/ entschlüsselt. Die Arbeitsgruppe um Paul Watkins http://web500gw.itd.umich.edu:8888/ hat im Grapefruitsaft gleich zwei Substanzen isoliert, die die Aufnahme von Medikamenten im Dünndarm fördern. Diese Substanzen stürzen sich wie Kamikaze-Flieger auf ein spezielles Enzym im Dünndarm. Das Enzym läßt wie ein Türsteher bestimmte Medikamente nicht durch: vor allem Allergie-, Aids- und Herzmedikamente. Die Kamikaze-Substanzen im Grapefruitsaft binden an das Enzym und setzen es schachmatt. Die Medikamente können dann leichter die Darmwand passieren und ins Blut gelangen.

* Weniger Tierversuche durch Gentechnik *
Italienische Forscher haben einen tierfreundlichen Giftigkeitstest entwickelt. Um die Langzeiteffekte von potentiell giftigen Chemikalien zu testen, braucht man normalerweise sehr viele Versuchsmäuse. Am Institut für Fortgeschrittene Biomedizinische Technologien in Mailand haben Forscher einen mäusefreundlichen Test entwickelt. Den Mäusen wurde das Gen für das sogenannte Hitzeschock-Eiweiß eingepflanzt. Bei Umweltstreß wird das Gen angeschaltet und schüttet ein menschliches Wachstumshormon aus. Aus dem Pegel des Hormons in den Mäusen läßt sich die Giftigkeit der getesteten Substanz ablesen. Weil der neue Test sehr empfindlich ist, kommt er mit wenigen Versuchstieren und vor allem mit niedrigen Dosen der Chemikalien aus.

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