pte19971025006 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Informationsfluß durch die Wasserleitung

Bremer Forscher erproben Datentransfer per Ultraschall


Bremen (pte) (pte006/25.10.1997/13:35) Wissenschaftler am Institut für Aerospace-Technologie an der Hochschule Bremen arbeiten an einer neuen Methode der Datenübertragung, die als Medium Wasser benutzt. Diese kostengünstige Technik soll nicht Kupfer- oder Glasfaserkabel ersetzen, sondern zum Überprüfen von Wasserleitungen dienen.

Ultraschall eignet sich zur Informationsübertragung in Wasser, weil er hier sehr wenig gedämpft wird und sich gut ausbreiten kann. Auf die Idee, aus einer Wasserleitung eine Datenleitung zu machen, kamen die Bremer Forscher im vergangenen Jahr. Der Versuchsaufbau im Labor: Ein sechs Meter langes U-förmiges Kupferrohr, mit einem Ultraschallsender an einem und einem Empfänger am anderen Ende. Besonders schnell ist die Informationsübertragung allerdings nicht.

Professor Harald Michalik: "Denken Sie an die Entwicklungsländer, wo die Ressource Wasser sehr knapp ist. Mit einem solchen System könnte man sehr einfach Lecks detektieren oder auch Pumpen und Klappen steuern, um somit das System zu optimieren, also die Verteilung des Wassers optimal und besser zu gestalten. Und das in einer kostengünstigen Infrastruktur, die das Wasserversorgungssystem selbst nutzt, denn in vielen Ländern ist eine teure Kommunikationsinfrastruktur nicht vorhanden."

Auch hierzulande ist die neue Technik gut nutzbar. So könnten Wasserversorger mit Ultraschall und speziellen Geräten die Zählerstände großer Wohnanlagen kontrollieren. Bis die Technik mit dem Namen "Aqua-Com" anwendungsreif ist, werden aber noch einige Monate vergehen. Vor allem muß untersucht werden, in welchem Umfang die Ultraschallwellen beim Durchqueren verwinkelter Leitungsnetze abgelenkt und möglicherweise verstümmelt werden. Hier soll ein Feldversuch Klarheit bringen, bei dem durch eine städtische Wasserleitung Daten auf einer Strecke von 100 Metern von einem Gebäude der Hochschule Bremen zu einem anderen übertragen werden. [Quelle. Lutz Ruminski, Harald Michalik]

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