pte19970829001 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Ozonforschern geht das Geld aus

Wissenschaftler warnen vor mangelnder Aufmerksamkeit


Houston (pte001/29.08.1997/12:05) Der Zustand der Ozonschicht zählt zu den größten Umweltsorgen der Weltbevölkerung. Trotzdem dürften jetzt jedoch die westlichen Regierungen den Forschern, die sich mit diesem schützenden Mantel der Erdatmosphäre befassen, den Geldhahn zudrehen. Bei einer Konferenz der Ozonforscher auf Spitzbergen wurde sorgenvoll das immer größer werdende Desinteresse der Politik vermerkt.

"Die Zerstörung der Ozonschicht hat natürlich zu internationalen Regelungen geführt, die den weiteren Einsatz von schädlichen FCKW verbieten. Aber es wäre ein Fehler anzunehmen, daß die Sache damit erledigt sei", warnte Michael Kurylo, Chef des Stratosphärenchemie-Programms der US-Raumfahrtbehörde NASA (http://www.nasa.gov/hqpao/nasa_subjectpage.html).

Die Umsetzung der Vereinbarungen müsse weiterhin mit wissenschaftlichen Mitteln kontrolliert werden. Zudem verstehe man die Abläufe in der Atmosphäre immer noch nicht vollständig und könne deshalb noch nicht sagen, ob die bisher vereinbarten Maßnahmen auch den gewünschten Erfolg hätten. Außerdem müßten die Umweltfolgen der Pläne für eine neue Generation von Überschallverkehrsflugzeugen genau untersucht werden.

Doch Kurylo und seine Kollegen aus den anderen westlichen Industriestaaten geraten zunehmend ins Visier der Sparkommissare. Das deutsche Ozonforschungsprogramm etwa soll nicht mehr fortgesetzt werden. Die dritte europäische Ozonmeßkampagne im Nordpolargebiet, die für den Winter 1998/99 geplant ist, soll auch die letzte sein.
(Quelle: Michael Kurylo)

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: pr, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01-402 48 51
Website: pressetext.at
|