* Oracle plant interaktiven Videotext *
Sprachwandel durch Internet ?
New York (pte004/28.08.1997/23:01) Hunderttausende Österreicher nutzen zur Zeit die Annehmlichkeiten von Videotext. Sie kennen allerdings auch dessen Nachteile: bescheidene Auflösung und die fehlende Möglichkeit zur Interaktion. Doch damit dürfte bald Schluß sein. Nach Angaben des Wall Street Journal plant das Softwareunternehmen Oracle die vertikale Austastlücke auf dem Fernsehschirm künftig intelligenter zu nutzen.
So soll es mit der zur Zeit in Entwicklung befindlichen Technik in Kürze möglich sein, Informationen aus dem Web in die ungenutzte Austastlücke einzuspeisen. Damit könnten Fernsehzuschauer künftig, während sie ein Fernsehprogramm betrachten, in einem speziellen Bildschirm-Fenster gleichzeitig Web-Infos abrufen, mit dem jeweiligen Sender oder anderen Zuschauern in Dialog treten.
* Experte prognostiziert starken Sprachwandel durch Internet *
Das Internet hat auf unsere Sprache anscheinend mehr Einfluß, als bisher angenommen wurde. "Das neue Medium bringt wieder mehr mündliche Elemente in die Sprache, weil man darin schreibt wie man spricht", sagte der Anglistik-Professor Prof. Dieter Stein im Vorfeld einer internationalen Konferenz gegenüber der Wirtschaftszeitung Handelsblatt.
Früher benötigte eine neue Sprachform bis zu 1000 Jahre, bis sie sich durchsetzen konnte. Heute könne man im Internet bereits nach drei Monaten einen Sprachwandel feststellen, so der Sprachwissenschaftler. So seien im Internet-Sprachgebrauch beispielsweise immer häufiger das Auslassen von Artikeln und einfache Satzkonstruktionen zu beobachten. Gegner der Rechtschreibreform würden auf Dauer keine Chancen haben, gegen den natürlichen Sprachwandel anzukämpfen.
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