pte19970826005 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Hohe Ozonkonzentrationen schädlich für Pflanzen

Erhöhter Kohlenwasserstoff-Ausstoß Folge des Reizgases


Jülich (pte005/26.08.1997/18:50) Ozon reizt nicht nur Augen und Schleimhäute von Menschen, sondern schädigt nach Erkenntnissen von Experten des Forschungszentrums Jülich auch Pflanzen. Diese reagieren bereits auf mittlere Ozon-Exposition mit einem erhöhten Ausstoß von Kohlenwasserstoffen, wie die Wissenschaftler jetzt experimentell nachweisen konnten.

Das Reizgas Ozon bildet sich in Bodennähe bei intensiver Sonneneinstrahlung aus den Vorläufersubstanzen Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen. Es kann beim Menschen zu Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen und Lungenschäden führen. Nach neuesten Untersuchungen wird Ozon sogar als erbgutschädigend und kanzerogen eingestuft. Doch nicht nur der Mensch, auch die Pflanzenwelt hat mitunter ihre liebe Mühe mit dem Reizgas.

Am Forschungszentrum Jülich haben Wissenschaftler verschiedene Pflanzen einer mittleren Ozonkonzentration ausgesetzt und die eintretenden physiologischen Veränderungen untersucht. "Vermutlich zerstört das Ozon durch Oxidation zunächst die Zellmembranen", berichtet Jürgen Wild. Daraufhin gäben die Pflanzen mehr synthetisierte Kohlenwasserstoffe ab. Die emittierten Kohlenwasserstoffe können in einem Rückkopplungseffekt mit Sauerstoff und Stickoxiden Verbindungen eingehen, was letztlich zu einem Anstieg der Ozonkonzentration in der unteren Atmosphäre führe, so Wild. Auf ähnliche Weise reagieren die Pflanzen nach Angaben der Forscher auch auf den durch Ozon induzierten Befall von Parasiten. http://www.kfa-juelich.de/kfa.html

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