pte20100215015 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

SETI lanciert Webseite für Hobby-Alienjäger

Gesammelte Daten und Suchalgorithmen erstmals öffentlich zugänglich


Das SETI-Projekt sucht mit riesigen Radioteleskopen nach Außerirdischen (Foto: setiquest.org)
Das SETI-Projekt sucht mit riesigen Radioteleskopen nach Außerirdischen (Foto: setiquest.org)

Mountain View/Long Beach (pte015/15.02.2010/12:10) Das SETI Institute http://www.seti.org , das sich die Suche nach Signalen und Spuren außerirdischer Zivilisationen auf die Fahnen geschrieben hat, ist vor kurzem mit einem neuen Internetportal an den Start gegangen. SETIQuest.org http://www.setiquest.org soll nun auch Hobby-Wissenschaftlern eine Möglichkeit geben, sich an der groß angelegten "Alienjagd" in den Weiten des Weltalls zu beteiligen. Hierfür gibt das Forschungsinstitut erstmals Einblick in seine kompletten Datensätze und Suchalgorithmen, die ab sofort online für jeden Interessierten zum Abruf bereit stehen.

"Dass das SETI Institute seine gesammelten Daten und Algorithmen nun auch für die Öffentlichkeit zugänglich macht, ist meiner Meinung nach sicher eine sinnvolle Sache. Insbesondere bei der Suche nach intelligentem außerirdischen Leben ist die Masse der Suchenden ein entscheidender Faktor. Je mehr sich an dieser Suche beteiligen, desto größer sind die Erfolgsaussichten", stellt Rudolf Dvorak, Professor am Institut für Astronomie der Universität Wien http://www.univie.ac.at/adg , im Gespräch mit pressetext fest. Bei Hobby-Forschern werde die Veröffentlichung der SETI-Daten bestimmt auf großes Interesse stoßen.

Suchalgorithmen als Open-Source-Code

Wer sich auf SETIQuest.org einloggt, kann dort auf gewaltige Datenmengen zugreifen, die von den insgesamt 42 Teleskopantennen des sogenannten Allen Telescope Array (ATA), einer vom SETI Institute und dem Radio Astronomy Laboratory der University of California in Berkeley http://ral.berkeley.edu gemeinsam betriebenen Radiosternwarte, eingefangen worden sind.

Ergänzend zu den SETI-Daten werden auch die entsprechenden Algorithmen als Open-Source-Code zur Verfügung gestellt, mit denen die Wissenschaftler das Weltall nach Radiosignalen außerirdischer Zivilisationen durchkämmen. Diese sollen durch die rege Mithilfe von Hobby-Astronomen kontinuierlich weiterentwickelt werden, um die Suche letztendlich effektiver zu gestalten oder womöglich sogar neue interessante Suchansätze zu finden.

Bescheidene Erfolgsbilanz

Was die zu Tage geförderten Ergebnisse des SETI-Projekts betrifft, zeigt sich bislang eher eine bescheidene Erfolgsbilanz. "Große Radioteleskope liefern zwar recht gute Resultate. Die Wahrscheinlichkeit, durch den Blick ins Weltall anderes Leben zu entdecken, ist aber sehr gering", betont Dvorak.

In diesem Zusammenhang seien gleich mehrere problematische Faktoren wie die enorme Größe des Weltalls oder die sehr lange Übertragungsdauer von Radiosignalen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, zu berücksichtigen. "Auch die in astronomischen Maßstäben relativ kurzen Zeitspannen, in denen Zivilisationen in der Regel existieren, erschweren die Suche", gibt Dvorak abschließend zu bedenken.

(Ende)
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