Familienunternehmen lassen Krise links liegen
Keine Massenentlassungen - Antizyklisches Investieren zahlt sich aus
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Familienunternehmen halten in der Krise noch stärker zusammen (Foto: aboutpixel.de, Schamane) |
Leipzig/St. Gallen (pte001/26.09.2009/06:00) "Die Finanz- und Wirtschaftskrise kann für Familienunternehmen auch Chancen bieten. Denn häufig ist die Eigenkapitaldecke gesund und Übernahmen von Wettbewerbern können weitaus günstiger über die Bühne gehen als in Zeiten der Hochkonjunktur." Zu diesem Schluss kommt Thomas Zellweger, Geschäftsleitungsmitglied des Center for Family Business der Universität St. Gallen http://www.unisg.ch , gegenüber pressetext. Obwohl es genauso viele Unternehmen gibt, die in der aktuellen Wirtschaftsphase eher bei Investitionen auf die Bremse steigen sowie mit dem Abbau von Kosten die Effizienz steigern, sollten Familienunternehmen proaktiv auf die Krise reagieren, langfristig denken und in letzter Konsequenz antizyklisch agieren.
Dass viele Unternehmerfamilien trotz Krise nicht in Panik verfallen sollten, zeigt sich auch in einer aktuellen Branchenerhebung der Handelshochschule Leipzig (HHL) http://www.hhl.de , die in Zusammenarbeit des AlphaZirkels http://www.alphazirkel.de , einer deutschlandweiten Diskussionsplattform für Familienunternehmer, durchgeführt wurde. Aus den Ergebnissen der Befragung von 200 mittelständischen Unternehmen in Deutschland leiten die Spezialisten ab, dass trotz Krise weder panisches Überreagieren noch Massenentlassungen angesagt sind. Die Krise hinterlässt zwar auch beim deutschen Mittelstand ihre Spuren. Dennoch verhält sich der Großteil besonnen und bleibt seiner grundsätzlichen strategischen Ausrichtung weiterhin treu.
"Obwohl es nach wie vor Familienunternehmen gibt, die fast ausschließlich die Senkung von Kosten kurzfristig in den Mittelpunkt rücken, kann sich aktive Krisenbewältigung lohnen", so Zellweger auf Nachfrage von pressetext. Dem KMU-Experten nach sollten die Unternehmen vielmehr den Mut aufbringen, mit innovativen Produkten und Dienstleistungen neue Kunden zu gewinnen. "Viele Unternehmen sind auf der Eigenkapitalseite ausreichend gepolstert und nicht wie Großkonzerne dazu verpflichtet, an Aktionäre Ausschüttungen vorzunehmen. Dass man nicht dem Shareholder-Value-Denken verpflichtet ist, sollte auch als Chance verstanden werden", sagt Zellweger. Ob Nachfolger in den Unternehmen proaktiv handeln, bleibt offen.
Bei ihrer Analyse kommen die HHL-Fachleute hinsichtlich der Nachfolgeregelungen zu dem Fazit, dass familiengeführte Firmen in der Krise enger zusammenrücken. Wo entsprechende familieninterne Regelungen zu erwarten sind, ziehen rund 80 Prozent andere Lösungsformen - wie die Hinzunahme eines externen Managers - vor. Daraus schließen die Experten, dass im Zuge der Krise die Tendenz zur internen Nachfolge weiter gestiegen ist. Diese Erkenntnis hat Brisanz, da über die Hälfte der Unternehmen innerhalb der nächsten fünf Jahre einen internen Nachfolgeprozess planen. Zellweger zeigt sich dagegen skeptisch gegenüber der hohen Zahl interner Nachfolger. Dies sei vom Verdienst längst nicht mehr der attraktivste Karriereweg.
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