pte20090702021 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Michael Jackson: Pensionsfonds ABP kassiert ab

Rendite aus Lizenzgebühren als zweischneidiges Schwert für Fans


Geschäft mit Michael Jackson boomt (Foto: jackson.ch)
Geschäft mit Michael Jackson boomt (Foto: jackson.ch)

Heerlen (pte021/02.07.2009/11:35) Noch nicht einmal eine Woche nach dem Ableben des "King of Pop" Michael Jackson profitiert der niederländische Pensionsfonds ABP http://www.abp.nl massiv von dem Run auf das musikalische Erbe. Immer dann, wenn Jacksons Hit "You Are Not Alone" in den Radios ertönt, freuen sich niederländische Beamte auf die dem Fonds zustehenden Gewinne - wird das Lied gespielt oder von jemanden gekauft, kassiert der Fonds Lizenzgebühren. Der ABP-Pensionsfonds verwaltet das Geld für die Altersversorgung von Lehrern und Beamten in Holland. Über seinen eigenen Musikverlag Imagem http://www.imagemgroup.com hält der Fonds komplett oder zumindest teilweise die Rechte an über einem Dutzend Jackson-Titeln.

"Die Geschäftemacherei nach dem Tod von Michael Jackson ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist gerade die Musikindustrie auch wegen der Wirtschaftskrise sehr stark in Mitleidenschaft geraten. Andererseits kommt es vor allem auf das taktvolle Ausmaß der Vermarktung nach Jacksons Tod an", sagt Ueli Meier, Mitbegründer der Online-Fanplattform Swiss Michael Jackson Community http://www.jackson.ch , im Gespräch mit pressetext. Laut dem Fanclub-Präsidenten ist es schon "verwunderlich", dass sich die Berichterstattung in den letzten Jahren eher auf Skandale konzentriert hat und nun der Hype auf das musikalische Erbe entbrannt ist.

Auch wenn der frühe Tod Jacksons tragisch sei und einen emotionalen Run der Fans weltweit ausgelöst habe, der große Ansturm auf Tonträger des Pop-Giganten sei für einen Musikverlag "finanziell interessant", lässt sich der Imagem-Chef André Raaff heute, Donnerstag, in einem Bericht der Financial Times Deutschland zitieren. Der dahinter stehende Pensionsfonds ABP gilt in der Finanzwelt als Schwergewicht. So sollen die Niederländer ersten Schätzungen nach über all die Jahre 200 Mrd. Euro angehäuft haben. Dabei fließt das Investitionskapital jedoch längst nicht mehr nur in klassische Anlageformen wie Aktien und Anleihen. ABP zählt zu den größten europäischen Investoren in Hedge Fonds, eine Branche, die sich derzeit konsolidiert.

Die Strategie des ABP-Fondsmanagements, sich die Lizenzen für die Jackson-Songs Anfang 2008 ins Depot zu holen, ist angesichts der aktuellen Ereignisse aufgegangen. So gründete der ABP-Investmentarm APG Imagem und kaufte neben Jackson- Tausende Künstlerlizenzen ein. Inzwischen hält das Unternehmen die Rechte an rund 100.000 Titeln, darunter sogar Hits von Madonna, Britney Spears, den Spice Girls und Daft Punk. Aber auch Songs aus den Genres Jazz und Klassik kann ABP über Imagem sein Eigen nennen. Dieses eigenen Angaben nach als "lukrative Anlageklasse" bezeichnete Portfoliostück ist Experten zufolge das Richtige für einen Langfristinvestor, weil Musikrechte bekanntlich für stetig sichere Einnahmen stehen.

Obwohl die Gewinne aus dem Musikgeschäft für ABP nicht bekannt sind, erwirtschaftete der Fonds bislang eine jährliche Rendite von acht Prozent. Trotz Rezession und Finanzkrise sieht Raaff jedoch keine Eintrübung des Geschäfts und gibt sich zuversichtlich, diese Margen auch künftig problemlos erreichen zu können. Dieses Erfolgsmodell kommt vor allem den Lehrern und Beamten in den Niederlanden zugute. Dabei profitieren sie von einer sehr breit angelegten Geschäftsstrategie, die von Konkurrenten nicht so leicht nachzuahmen ist, schließlich würde eine Entscheidung für bestimmte Künstler einem Glücksspiel gleichen.

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