Anleger setzen auf Renditen aus Müll
Entsorgungs- und Wiederaufbereitungsfirmen erleben Börsenboom
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Deutscher Recyclingmarkt heiß umkämpft (Foto: pixelio.de, Gabi Schoenemann) |
Köln/Mainz/Wien (pte001/09.05.2008/06:00) Nach Investitionen in die regenerativen Bereiche Wind-, Solar- und Wasserenergie setzen Anleger nun auch verstärkt auf börsennotierte Unternehmen der Wiederverwertungsbranche. So spielen vor allem Gesellschaften, die Altpapier, Altglas, Stahlschrott, Altkunststoffe und Verpackungsabfälle recyceln, eine zunehmend wichtige Rolle. "Diese Branchen sind schon in vielen Fonds vertreten und eignen sich optimal als zusätzliche Beimischung zu einem bereits bestehenden Portfolio bei Nachhaltigkeitsinvestments", erläutert Wolfgang Pinner, Leiter für nachhaltiges Fondsmanagement bei der Erste-Sparinvest http://at.sparinvest.com , gegenüber pressetext. Angesichts einer zunehmenden Rohstoffknappheit gilt der deutsche Entsorgungs- und Recyclingmarkt mit einem Volumen von rund 40 Mrd. Euro als der wichtigste in Europa.
Den Trend sehen auch Top-Manager wie Oliver Groß, Deutschland-Chef des französischen Entsorgungskonzerns Sita (Suez Environment). Wie die ARD berichtet, wird Abfall sowohl von der Wirtschaft als auch von den Anlegern zunehmend als Ressource wahrgenommen, da sich die Preise für Altpapier und Stahlschrott binnen kurzer Zeit vervielfacht haben. Obwohl in Deutschland nur knapp die Hälfte des Müllmarktes von privaten Entsorgungs- und Wiederaufbereitungsfirmen abgedeckt wird, konkurrieren Recycler mit städtischen Betrieben um wertvolle Papierbündel. Experten werten die von der öffentlichen Hand massenweise aufgestellten "blauen Tonnen" als Indiz dafür, dass die "goldenen Zeiten" auf dem deutschen Entsorgungsmarkt mittlerweile jedoch vorbei sind. Schließlich wachsen die Märkte in Süd- und Osteuropa deutlich stärker.
Für Anleger interessant könnten laut Pinner unter anderem aber auch Investitionen in einzelne Aktien, Fonds oder Zertifikate sein. "Die Nachfrage nach Umweltfonds ist ungebrochen stark, da viele Anleger auch am weltweiten Recycling-Boom teilhaben wollen", unterstreicht Pinner auf Nachfrage von pressetext. Der Fachmann weist jedoch auch auf die Problematik hin, dass es zwar viele in dieser Branche tätige Unternehmen gibt, Aktien der Entsorger jedoch rar sind. Exemplarisch können hierbei die größten deutschen Entsorger Remondis und Alba angeführt werden, die derzeit jedoch noch nicht börsennotiert in Erscheinung treten. Zu den wenigen Ausnahmen zählt hingegen die Kölner Aktiengesellschaft Interseroh http://www.interseroh.de , die sich auf die Verwertung von Sekundärrohstoffen spezialisiert hat.
Der Blick auf die Aktienkursentwicklung des wachstumsstarken Unternehmens zeigt rosige Aussichten. "Wir sind vor ein paar Jahren mit gerade einmal elf Euro an der Börse gestartet. Die Aktie hat sich bis jetzt mit knapp 59 Euro jedoch mehr als verfünffacht", so Interseroh-Sprecher Michael Block im Gespräch mit pressetext. Laut Block laufe das Geschäft auch in diesem Jahr gut, sodass man nach 1,75 Mrd. Euro Umsatz und einem Ergebnis vor Steuern von 55,4 Mio. Euro bis 2010 umsatzbezogen auf 2,5 Mrd. Euro kommen will. Der Kurs der Aktie verdeutlicht diese Rally. Das Interseroh-Papier kletterte in diesem Jahr rund 20 Prozent und steht nach Redaktionsschluss dieser Meldung am Donnerstag Nachmittag (16:17 Uhr) mit einem leichten Minus von 0,52 Prozent bei 57,80 Euro.
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