pte20070919034 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Teenie-Magazine ermuntern Mädchen zum Schönheitswettkampf

Jugendliche bewerten sich gegenseitig im Internet


Mädchen lassen sich online bewerten (Foto: blissmag.co.uk)
Mädchen lassen sich online bewerten (Foto: blissmag.co.uk)

London (pte034/19.09.2007/16:36) In Großbritannien haben mehrere Mädchenmagazine, darunter bekannte Titel wie Bliss http://www.blissmag.co.uk und Mizz http://www.mizz.com , fragwürdige Online-Aktionen gestartet: Auf ihren Webseiten rufen sie die jungen Leserinnen dazu auf, Fotos hochzuladen und dann gegenseitig ihre Körper mit Punkten zwischen eins und zehn zu bewerten. Derlei Einfälle kannte man bislang vor allem aus dem Bereich der Männermagazine, wo Frauen regelmäßig nach ihrem Aussehen beurteilt und in Onlineabstimmungen bewertet wurden. Dass sich nun junge Mädchen im Alter von elf, zwölf Jahren untereinander vergleichen und Punkte für einzelne Körperteile vergeben, hat im Vereinigten Königreich für einige Aufregung gesorgt.

Wie der Independent berichtet, waren die Online-Aktionen im Zuge einer Konferenz, die sich mit den Auswirkungen von Medien auf junge Mädchen auseinandersetzte, zum Diskussionsthema geworden. In einem Bericht wurden all jene Webseiten bzw. Magazine aufgezählt, die ihre Leserinnen zu den Internet-Schönheitswettkämpfen ermuntern. Gebräuchlich waren Aufrufe zur Online-Fleischbeschau seit längerem bei Männerzeitschriften wie Zoo, FHM oder Nuts. Viele Leser schickten Fotos ihrer Freundinnen ein, die dann darauf hofften, als nächstes Covergirl entdeckt zu werden. Dass nun auch ähnliche Aktionen über Mädchenmagazine laufen, sei alarmierend, so die Autorin des Berichts, Fiona Bawdon.

"Auf unserer Seite rufen wir grundsätzlich nicht redaktionell dazu auf, allerdings können wir unsere User nicht davon abhalten, dass sie sich in unserem Forum gegenseitig Bilder von sich zeigen und diese auch bewerten", erklärt Leonie Stelzner, Redakteurin des Online-Magazins Young Miss http://www.bym.de , auf Nachfrage von pressetext. Dafür gebe es auch immer wieder Beispiele, wie folgende Links zeigen: http://www.bym.de/forum/showthread.html?t=244094 , http://www.bym.de/forum/showthread.html?t=242710 . "Das Forum hat dabei allerdings in erster Linie beratende Funktion. Es geht um Outfit- und Stilberatung, Mode- und Dekortipps, oder die Nutzerinnen sind einfach neugierig, wie die anderen aussehen", fügt Stelzner hinzu. Das Ganze werde aber eben nicht redaktionell gestützt.

Rubriken wie etwa "Rate my Style" oder "How Sexy Am I" auf der Webseite von Bliss, spiegeln laut Experten den allgemeinen Trend zum Online-Voyeurismus wider. Einzelne Körperteile mittels Punkten zu bewerten, setze junge Mädchen unter Druck und führe zu einem ungesunden Selbstbild, warnt Bawdon. In einer aktuellen britischen Studie gab beispielsweise mehr als die Hälfte von 3.000 befragten jungen Frauen zwischen 16 und 25 Jahren an, dass die Medien ihnen das Gefühl vermittelten, dünn und schön sein zu müssen. Online-Bewertungen des eigenen Körpers tragen vermutlich nicht dazu bei, diesen Druck zu vermindern.

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