pte20060224020 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Siliziummangel: ErSol versucht es mit Recycling

Übernahme von SRS soll bis 2007 zusätzlich 15 Megawatt bringen


ErSol: Mit Recycling zum Platz an der Sonne
ErSol: Mit Recycling zum Platz an der Sonne

Erfurt (pte020/24.02.2006/13:20) Mit der Übernahme des kalifornischen Silizium-Recyclers SRS http://www.solarsilicon.com will der Erfurter Solarspezialist ErSol http://www.ersol.de der anhaltenden Rohstoffknappheit auf dem Solarmarkt begegnen. "SRS passt genau zu uns - wir vergrößern auf einen Schlag unsere Kapazitäten", erklärt ErSol-Chef Claus Beneking. Der Zukauf soll den Zellabsatz der Thüringer bis 2007 um mindestens 15 Megawatt erhöhen. "Wir werden so weltweit Marktanteile gewinnen und haben ein Standbein auf dem lukrativen US-Markt", sagt Beneking. ErSol will seinen weltweiten Marktanteil bis 2010 auf zehn Prozent verfünffachen.

Wie die Konkurrenz profitiert ErSol derzeit von einem wahren Solarboom, der sich auch am Aktienkurs des Börsenneulings ablesen lässt. Seitdem ErSol im September 2005 mit einem Ausgabekurs von 42 Euro gestartet war, hat das Papier im Wert um 39 Prozent zugelegt. Am Freitagvormittag notierte die ErSol-Aktie bei 57,9 Euro knapp im Plus. Experten rechnen angesichts der anhaltenden Siliziumknappheit aber mit einer deutlichen Streuung auf dem Gesamtmarkt (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060207025 ). Erfolg werden letztlich nur die Unternehmen haben, die ihre Hausaufgaben bei der Rohstoffbeschaffung gemacht haben.

ErSol versucht es unter diesen Umständen mit Recycling. "Wir finden, dass Recycling eine gute Sache ist", sagt IR-Managerin Sonja Teurezbacher gegenüber pressetext. SRS, 1996 gegründet, bereitet Neben- sowie Abfallprodukte von den großen Firmen der Halbleiterindustrie und aus der Photovoltaikbranche auf. Das Unternehmen ist laut ErSol profitabel und verzeichnet jährlich hohe zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz.

Über den exakten Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Er dürfte sich aber auf gut 20 Mio. Euro belaufen. Die Summe macht nach Konzernangeben weniger als ein Fünftel der IPO-Erlöse aus. Der Gang auf das Börsenparkett im September hatte ErSol etwa 117 Mio. Euro in die Kassen gespült. Die verbleibenden Millionen sollen in die weitere Expansion gesteckt werden. "Wir sondieren den Markt weiter", so Beneking. Bei passender Gelegenheit wolle man wieder aktiv werden. "Der Übernahmekandidat muss technisch zu uns passen, aber auch von der Wertschöpfung her", erklärt Teurezbacher im Gespräch mit pressetext. Zwar habe man sich regional nicht festgelegt, peile aber eher Europa an.

Für das laufende Jahr hat sich ErSol auch unabhängig von der SRS-Übernahme ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. "Beim Umsatz wollen wir 2006 die Marke von 100 Mio. Euro ins Visier nehmen", sagt Finanzvorstand Frank Müllejans. Den Umsatz will ErSol durch den fortschreitenden Ausbau der Kapazitäten im Wafer- und Solarzellenbereich ankurbeln. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll mehr als verdoppelt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005 hat ErSol sein Ergebnis bereits mehr als verdreifachen können. Der Nettogewinn stieg etwa um 225 Prozent auf 5,9 Mio. Euro. Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahr um 71 Prozent auf 64,4 Mio. Euro.

(Ende)
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