pte20050413028 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

BBC-Mitarbeiter rüsten für Streik

4.000 Arbeitsplätze wackeln


London (pte028/13.04.2005/13:32) Die britischen Gewerkschaften Bectu http://www.bectu.org.uk , die National Union of Journalists (NUJ) http://www.nuj.org.uk und Amicus http://www.msf.org.uk rüsten sich zum Streik gegen den britischen öffentlich-rechtlichen Sender BBC http://www.bbc.co.uk wegen der angekündigten Stellenstreichungen. Nachdem ein dreistündiges Gespräch mit BBC-Direktor Mark Thompson (Bild) in der Nacht zu heute, Mittwoch, ergebnislos ausgefallen ist, kündigten die Gewerkschaften dem Sender offiziell ihre Streikabsichten an. Gewerkschaftsmitglieder erhalten erst nach sieben Tagen - gemäß britischem Arbeitsgesetz - die Benachrichtigung über die Streikabstimmung. Gefordert wird die Aufhebung der Zwangsentlassungen.

"Das sind die zerstörerischsten Kürzungen in der Geschichte der BBC, bei der fast ein Fünftel der gesamten Belegschaft entlassen werden soll", empört sich Luke Crawley von Bectu über die Radikalkur. Das BBC-Management bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaften als unrealistisch. Zwar hoffe man auf eine Reduzierung der Arbeitsstellen durch freiwillige Kündigungen und andere Maßnahmen, Zwangsentlassungen könne man aber nicht ausschließen. Neben der Aufhebung von Zwangsentlassungen forderten die Gewerkschaftsführer eine dreimonatige Beratungsphase. Laut Bectu hat BBC lediglich einen Aufschub der Kündigungen bis Juni angeboten. In dieser Periode würde kein Mitarbeiter, dessen Arbeitsplatz gefährdet ist, von der Kündigung in Kenntnis gesetzt. Das Angebot wurde jedoch als unzureichend abgelehnt.

2.000 Arbeitsplätze sollen im Programmbereich, weitere 1.700 sollen in den nächsten drei Jahren in anderen Abteilungen abgeschafft oder outgesourct werden. Die BBC rechnet mit Einsparungen in der Höhe von 519,2 Mio. Euro. Bis Ende 2006 muss der Sender einen Überziehungskredit von 226,7 Mio. Euro zurückzahlen. Mit dem eingesparten Geld sollen neue Services, wie beispielsweise die Belieferung von Content für Mobiltelefone, finanziert werden. Marc Thompson steht seit Juni vergangenen Jahres an der Spitze des größten britischen Senders. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050318046

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