pte20030325020 in Leben

Keine IMAX-Spielfilme in Europa

Würde 30.000 Dollar pro Kino kosten


Wien (pte020/25.03.2003/11:31) Im Gegensatz zu Nordamerika werden die IMAX-Kinos in Europa auf absehbare Zeit keine Spielfilme zeigen. Dies bestätigte die Pressesprecherin des Wiener IMAX, Barbara Blohberger, gegenüber pressetext.austria: "Einerseits wären Investitionen von etwa 30.000 Dollar pro Kino erforderlich. Hauptsächlich aber ist es eine ideologische Frage. Unsere Positionierung in Europa ist ganz eine andere als in den USA." Dort seien die IMAX-Kinos meist in Multiplexen untergebracht, wo Spielfilme eher dazu passen würden.

Im Herbst war auf dem internationalen Kongress der Giant Screen Threatre Association http://www.giantscreentheater.com anlässlich deren 25-jährigen Jubiläums mit den ersten beiden IMAX-Spielfilmen Apollo XIII und Star Wars - Episode II eine neue Technologie namens DMR vorgeführt worden, die hochauflösende Spielfilm-Vorführungen ermöglicht. Doch die Reaktionen der europäischen IMAX-Betreiber waren eher zurückhaltend, berichtet Blohberger: "Wir wollen nicht zum Second-Hand-Shop für die 35mm-Filmindustrie werden." Sie könne nicht ausschließen, dass sich irgendwo in Europa ein IMAX-Betreiber doch zu Spielfilmen entschließe, aber sehr wahrscheinlich sei dies nicht. "Die Stimmung war einfach sehr verhalten."

Ein herkömmlicher IMAX-Dokumentarfilm dauert 40 Minuten. Die Filmrolle hat dabei ein Gewicht von etwa 100 Kilogramm. Längere Spielfilme würden entsprechend größere und schwerere Filmrollen bedeuten, wofür Motoren, Steuerungen, Drehteller usf. ausgewechselt werden müssten.

Das DMR-Verfahren (Digital Re-Mastering) nutzt die herkömmlichen 35mm-Filme als Vorlage. Die einzelnen Bilder werden in hoher Auflösung eingescannt. Ein spezielles Computerprogramm macht die Aufnahmen schärfer und modifiziert die Farben. Auch der Ton wird digital bearbeitet. Für Trickfilme wie etwa die 2003er-Version von The Lion King wird ein etwas einfacheres Verfahren angewandt. Das Endprodukt wird schließlich auf das größte Filmformat, 70mm mit 15 Perforationslöchern, übertragen.

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