Berlusconi übernimmt Kontrolle bei Telecinco
Kirchs 25-Prozent-Anteil verliert an Wert
Madrid (pte033/19.12.2002/14:40) Silvio Berlusconis Medienkonzern Mediaset hat seinen Anteil an dem spanischen Fernsehsender Telecinco von bisher 40 Prozent auf 52 Prozent erhöht. Damit sichert er sich die Kontrolle über den Sender und stärkt seine Macht auf dem spanischen TV-Markt. Die zwölf Prozent zur Mehrheit übernimmt Mediaset für 276 Mio. Euro von der Verlagsgruppe Correo, teilte Mediaset http://www.gruppomediaset.it in einer Aussendung mit. Die Financial Times Deutschland geht von einer Wertminderung des Telecinco-Aktienpakets der Dresdner Bank aus.
Die spanische Verlagsgruppe Correo reduziert mit dem Deal ihren Anteil auf 13 Prozent, sichert sich aber trotzdem den Vorsitz im Vorstand des TV-Unternehmens. Die Dresdner Bank hält ein Aktienpaket in der Höhe von 25 Prozent als Pfand für einen 460 Mio. Euro Kredit an die Kirch-Holding (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=020913009 ). Bei KirchMedia wurde der Wert des Anteils mit 500 Mio. Euro veranschlagt. Die Bank will die Beteiligung ab dem 20. Dezember an den Meistbietenden versteigern. Das Mindestgebot soll laut FTD bei 375 Mio. Euro liegen, die Bank rechnete aber bisher mit einem deutlich höheren Ergebnis. Da nun Mediaset als möglicher Bieter ausscheidet, könnte der Erlös der Auktion kleiner ausfallen.
Möglich wird die Übernahme durch eine Gesetzesänderung, die Anfang nächsten Jahres in Kraft tritt. Davor war es einzelnen Medieninvestoren in Spanien nicht erlaubt, mehr als 49 Prozent an einem Sender zu besitzen. Berlusconi gilt als guter Freund des spanischen Regierungschefs Jose Maria Aznar und ist Trauzeuge von dessen Tochter. Zudem wird in Spanien immer noch gerichtlich gegen den Medientycoon ermittelt. Als Ministerpräsident von Italien genießt er jedoch Immunität. Telecinco hat laut Mediaset einen Marktanteil am spanischen TV-Werbemarkt von 28,4 Prozent und eine Reichweite von 23,9 Prozent bei den Zusehern.
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