pts20090514007 Forschung/Entwicklung, Medien/Kommunikation

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom

RECS-Zertifikate wandeln schmutzigen Atom-und Kohlestrom in Ökostrom um


Wolfersdorf (pts007/14.05.2009/08:50) Viele 100%-Ökostrom-Anbieter - meist große Energiekonzerne - etikettieren schmutzigen Kohle- und Atomstrom mithilfe von RECS-Zertifikaten in Ökostrom um. RECS (Renewable Energy Certificates System) ist eine internationale Organisation und funktioniert wie eine große Tauschbörse. Es ermöglicht, alternativ erzeugten Strom, für den sich kein Ökokunde findet, als normalen Strom zu verkaufen und statt dessen an einem anderen Ort normal erzeugten Strom als Ökostrom anzubieten.

Ein österreichischer Stromanbieter kann z.B. Zertifikate eines norwegischen Wasserkraftwerks erwerben. Diese berechtigen den österreichischen Stromanbieter, einen Teil seines konventionellen Stromangebots aus Atom- und Kohlekraftwerken als Ökostrom anzubieten. Im Gegenzug muss das Wasserkraftwerk in Norwegen seinen sauber produzierten Strom in konventionellen umbenennen.

"Es ist zwar richtig, dass nicht mehr Ökostrom verkauft als produziert wird. Aber Ökostrom-Bezieher wechseln doch deswegen zu Ökostromanbietern, weil sie keinen Atom- und Kohlestrom wollen und das wird damit nicht verhindert", ärgert sich Silvia Fischer, Betreiberin der größten Bio-Community Österreichs http://www.biologisch.at . "Wer den Bau neuer Wind-, Biomasse-, Photovoltaik- oder Wasserkraftanlagen fördern will, muss Versorger wählen, die nicht am RECS teilnehmen und den Neubau solcher Anlagen in ihren Kriterien anführen. Garantie dafür gibt nur das Österreichische Umweltzeichen "Grüner Strom" http://www.umweltzeichen.at , welches in Österreich an 3 Ökostrom-Anbieter vergeben wurde.

Diese Anbieter sind im Bio-Verzeichnis auf http://www.biologisch.at unter "Bio-Energie/Ökostrom für Endkunden" zu finden.

(Ende)
Aussender: Biologisch.at
Ansprechpartner: DI (FH) Sivia Fischer
Tel.: +43 (0) 680/2160900
E-Mail: s.fischer@biologisch.at
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