pts20130916024 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

Überwachung im Internet - und was geht mich das an?

K&A Brand Research untersucht Auswirkungen auf die Bundestagswahl


Nürnberg (pts024/16.09.2013/17:25) Überwachungsskandal: Deutsche sehen sich ungenügend informiert und machen das System verantwortlich / Auswirkungen auf die Bundestagswahl

Seit Wochen dominiert der NSA-Spionageskandal die Medienlandschaft. Ein Insider verrät Spähaktionen, bittet um Asyl in Russland und enthüllt häppchenweise weitere Details über die umfassendste Überwachung, die die Welt je gesehen hat. In Deutschland interessiert man sich für die die technische Vorgehensweise, aber vor allem für die politische Verantwortung: Wer hat wann von was gewusst? Völlig außer Acht gelassen wird dabei der normale Bürger. Inwieweit versteht er die Zusammenhänge dieser Affäre? Wie beurteilt er diese und welche konkreten Auswirkungen hat sie auf seine Einstellungen und sein Verhalten? Diese Fragen beantwortet eine Eigenstudie von K&A Brand Research in Zusammenarbeit mit respondi, durchgeführt im August 2013. Es wurden online repräsentativ 1070 Personen in Deutschland befragt.

Dürftige Information und unklare Verantwortung
Die Versorgung mit Information wird auch Wochen nach dem ersten Bekanntwerden des Skandals als sehr dürftig angesehen, nur ein Viertel der Befragten fühlt sich gut oder sehr gut informiert. Die große Mehrheit der Befragten verknüpft die Überwachung mit eher vagen Begriffen wie "USA", "Geheimdienst" und "NSA". Das Thema wird insgesamt als sehr weit weg wahrgenommen. Ähnlich unkonkret wird die Frage nach der Verantwortung beantwortet. Die Befragten sehen die Schuld vor allem bei Institutionen wie der Bundesregierung (52%), den USA (42%) und dem (deutschen) Geheimdienst (37%). Es scheint fast so, als trüge das System die Schuld am Überwachungsskandal und nicht konkrete Personen. Und die wenigsten sind wirklich überrascht vom Abhör- und Mitles-Skandal: Mehr als drei Viertel der Befragten hat bereits mit einer Überwachung im Internet gerechnet.

Überwachung - und jetzt?
Da man sich gegen "das System" nur schwer wehren kann, geben auch 58% der Befragten an, dass die Veröffentlichung des Überwachungsskandals keine oder nur sehr geringe Auswirkungen auf ihr Verhalten haben wird - einheitlich über alle Altersgruppen! Und auch falls eine Verhaltensänderung stattfindet, beschränkt sich diese nur auf eine Einschränkung der Nutzung von Social Media (42%) oder bestimmter Websites (31%). Die Bereitschaft, Geld für einen besseren Schutz vor Datenüberwachung auszugeben ist bei der überwältigenden Mehrheit von über 80% unverändert.
Etwas stärkere Konsequenzen zeigen sich beim Wahlverhalten. So gaben immerhin ein Viertel der Befragten an, dass sich ihr Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2013 aufgrund des Datenskandals ändern wird. Größter Verlierer ist dabei die CDU/CSU, die in dieser Gruppe von 31% auf 5% fällt. Gewinner dagegen sind die Grünen (von 7% auf 13%), die Linke (von 7% auf 17%) und die Partei, die sich das Thema hauptsächlich auf die Fahnen geschrieben hat - die Piraten (von 5% auf 14%). Nicht profitieren kann dagegen die FDP, die als einzige Partei aktiv etwas gegen die Überwachung (Verhinderung der Vorratsdatenspeicherung) unternommen hat.
Es lassen sich zwei mögliche Gründe für dieses Verhalten identifizieren: Zum einen die gefühlte Machtlosigkeit gegenüber "dem System". Zum anderen zeigen aber auch das Ausbleiben eines großen Proteststurms und die geringe Bereitschaft zu konkreten Verhaltensänderungen ein gewisses Desinteresse - das System sieht ohnehin alles, warum sollte ich mich wehren?

Über K&A BrandResearch:
Seit 1984 steht K&A für eine "konzeptionelle" Marketing Research mit direkten Ableitungen. Mit unserem Research wollen wir näher an den Menschen und ihren alltäglichen Erfahrungen dran sein - Eine inhaltliche und methodische Ausrichtung von K&A, die dem gesellschaftlichen Wandel und den immensen Veränderungen in der Kommunikation Rechnung trägt. Ganzheitliches Markenerleben ist mit unseren Methoden messbar geworden. Wir schließen komplexe Marktforschungsergebnisse auf und machen Zusammenhänge in der Mensch-Marke-Interaktion verständlich. Aus diesem Grund veröffentlichen wir in regemäßigen Abständen Eigenstudien zu verschiedenen politischen und gesellschaftsrelevanten Themen, ganz im Sinne von "näher dran am Menschen".

Über Respondi:
Die Respondi AG ist ein junges Unternehmen mit Sitz in Köln und als Feldinstitut im Bereich internetbasierter Marktforschung spezialisiert. Als Anbieterin internationaler Online-Access-Panels in acht europäischen Ländern führt die Respondi AG Online-Befragungen für namhafte nationale und internationale Marktforschungsinstitute durch. Die Respondi als eigenständige Aktiengesellschaft wurde 2005 gegründet.

Pressekontakt:
Dr. Uwe Lebok, CMO
K&A BrandResearch AG
u.lebok@ka-brandresearch.com

(Ende)
Aussender: K&A BrandResearch
Ansprechpartner: Dr. Uwe Lebok
Tel.: 0911 / 99 542-0
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