Firmen importieren illegales Amazonasholz
Indusparquet dank brasilianischem Präsident Bolsonaro zu multinationalem Player geworden
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Regenwald in Brasilien: gerät immer mehr in Gefahr (Foto: pixabay.com, stokpic) |
London (pte003/04.02.2021/06:10)
Europäische und US-Unternehmen importieren weiterhin riesige Mengen illegales Amazonasholz. Als Exporteur fungiert dabei meist die brasilianische Firma Indusparquet http://grupoindusparquet.com.br , wie ein Bericht der Umweltschutzorganisation Earthsight http://earthsight.org.uk aufzeigt. Dieser ist es trotz nachweislich illegaler Aktivitäten in Sachen Holzschlägerei seit dem Amtsantritt der Regierung Bolsonaro gelungen, zu einem erfolgreichen multinationalen Player mit Verteilerzentren in den USA, Italien, Frankreich und Argentinien aufzusteigen.
[b]Über 55.000 Tonnen in fünf Jahren[/b]
„Innerhalb der letzten fünf Jahre hat Indusparquet über 55.000 Tonnen solider Holzbodenbeläge in an die zwei Dutzend verschiedene Länder exportiert", heißt es von Earthsight. Alleine in den USA seien die entsprechenden Importe vom brasilianischen Unternehmen seit 2018 um 15 Prozent angestiegen. „Auch in Europa beziehen Firmen in Frankreich, Italien und Belgien nach wie vor von Indusparquet. Dänemark ist sogar als neuer Abnehmer hinzugekommen", schildert die Organisation die Entwicklung.
„Fälle wie diese führen alle internationalen Anstrengungen, der Gefahr durch illegale Abholzung der Regenwälder endlich Herr zu werden, ad absurdum", stellt Earthsight-Director Sam Lawson klar. Dass Indusparquet weiterhin derart schamlos viel Geld mit Aktivitäten verdienen kann, die eigentlich gesetzeswidrig sind, sei die Schuld der rechtsgerichteten Bolsonaro-Administration. „Diese Regierung unterminiert jedes Engagement, diese Problem zu lösen. Es ist daher wichtiger denn je, verdächtiges Holz von ausländischen Märkten fernzuhalten. Die Regierungen in den USA und Europa müssen dringend handeln und ihre Gesetze besser durchsetzen", so Lawson.
[b]„Operation Patio" wirkungslos[/b]
Auch die 2018 initiierte „Operation Patio", mit der die brasilianische Umweltschutzbehörde Ibama http://ibama.gov.br gegen gesetzwidrige Urwaldrodungen vorgehen wollte, sei letzten Endes völlig wirkungslos geblieben. „Eine Analyse der internationalen Handelsdaten zeigt deutlich, dass die Behauptung von Indusparquet, dass diese Initiative das eigene Geschäft signifikant negativ beeinflusst hat, nicht stimmt. Die Exporte wurden davon nicht beeinträchtigt, sondern sind im Gegenteil in den zweieinhalb Jahren seit dem Start der Operation sogar angestiegen", betont Earthsight.
Ibama hatte 2018 mehr als 1.800 Kubikmeter Tropenholz mit einem geschätzten Gesamtwert von 2,5 Mio. Dollar (rund 2,1 Mio. Euro) von einer Indusparquet-Tochtergesellschaft beschlagnahmt. Die Aktion war die Folge einer Untersuchung angesichts ernster Vorwürfe gegenüber einem korrupten Ibama-Mitarbeiter, der Unternehmen, die illegal Holz gerodet hatten, dabei half, dieses durch die Ausstellung gefälschter Zertifikate quasi „reinzuwachsen".
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