pte20200205003 Auto/Verkehr, Umwelt/Energie

Britische Luftfahrt will bis 2050 CO2-neutral sein

Hehres Bekenntnis setzt vor allem auf Zertifikathandel und erntet Umweltschützer-Kritik


British Airways: soll Klima weniger belasten (Foto: chrisaram2, pixabay.com)
British Airways: soll Klima weniger belasten (Foto: chrisaram2, pixabay.com)

London (pte003/05.02.2020/06:10) Die britische Luftfahrt soll bis 2050 CO2-neutral werden. Dazu bekennen sich Mitglieder der Branchenorganisation Sustainable Aviation http://sustainableaviation.co.uk , darunter Fluglinien, Flughäfen und Flugzeugbauer. Damit das trotz eines erwarteten massiven Anstiegs im Passagierverkehr gelingt, ist freilich Klimakompensation ein wesentlicher Teil der Strategie. Umweltschützer kritisieren das Bekenntnis daher, Greenpeace spricht sogar von "Greenwash".

Nicht fliegen inadäquat

Angesichts des Klimawandels steht die Luftfahrtbranche als Klimakiller unter Druck. "Die Antwort kann nicht sein, die Menschen vom Fliegen abzuhalten. Es muss darum gehen, Luftfahrt zu entkarbonisieren", meint John Holland-Kaye, Chief Executive des Flughafens Heathrow http://heathrow.com gegenüber dem "BBC"-Radiorpogramm "Today". Eben dazu haben sich die Mitglieder von Sustainable Aviation, darunter neben Flughäfen auch Fluglinien wie British Airways http://ba.com sowie der Flugzeugbauer Airbus http://airbus.com , in einer Zeremonie mit Verkehrsminister Grant Shapps bekannt. Bis 2050 soll die britische Branche demnach CO2-neutral werden.

Angesichts eines geschätzten Plus von 70 Prozent Passagieren in diesem Zeitraum scheint das ein hochgestecktes Ziel. Möglich machen sollen dessen Erreichen unter anderem ein intelligenterer operativer Betrieb, die verstärkte Nutzung von nachhaltigen Biokraftstoffen sowie neue Antriebstechnologien - unter anderem noch in Entwicklung befindliche Hybrid- und Elektro-Flugzeugkonzepte. Doch gut ein Drittel des jährlichen CO2-Ausstoßes der britischen Luftfahrtindustrie soll laut Sustainable Aviation durch "marktbasierte Maßnahmen" adressiert werden - also Klimakompensation durch Zertifikathandel.

Harsche Ökologie-Kritik

Gerade Letzteres hat dem Bekenntnis harsche Kritik eingehandelt. "Klimakompensation ist einfach eine Ausrede, um wie gewohnt weiterzumachen und die Verantwortung, Emissionen zu senken, auf jemand anderen, anderswo, zu einer anderen Zeit abzuschieben. Das ist schlicht und einfach Greenwash", sagt John Sauven, Executive Director von Greepeace UK http://greenpeace.org.uk . Für viele Öko-Aktivisten scheint zudem überhaupt klar, dass entgegen Holland-Kayes Aussagen nur eine tatsächliche Reduktion des Flugvolumens wirklich hilfreich ist.

(Ende)
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