pte20191002002 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Großunternehmen ist Wikipedia schnuppe

Zwei Drittel der deutschen Top 100 laut Aufgesang-Analyse ohne verifiziertes Benutzerkonto


Wikipedia: Inhalte zu Konzernen sind oft veraltet (Foto: geralt, pixabay.com)
Wikipedia: Inhalte zu Konzernen sind oft veraltet (Foto: geralt, pixabay.com)

Hannover (pte002/02.10.2019/06:05) Große Unternehmen vernachlässigen es, in der Online-Enzyklopädie Wikipedia http://wikipedia.de einen guten Eindruck zu machen, wie eine Analyse der PR-Agentur Aufgesang http://aufgesang.de zeigt. Demnach haben 64 Prozent der nach ihrer Wertschöpfung in Deutschland bedeutendsten 100 Firmen gar kein verifiziertes Wikipedia-Benutzerkonto - von Autobauern über Finanzriesen bis hin zur Deutschen Telekom.

Informationsbaustellen

Aufgesang hat die über 11.000 verifizierten Wikipedia-Benutzerkonten ausgewertet und festgestellt, dass unter anderem die Allianz, Axel Springer, Böhringer Ingelheim, Daimler, die Deutsche Bahn, die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Volkswagen über kein derartiges Konto verfügen. "Das Desinteresse, das sich hier zeigt, ist schwer nachvollziehbar, schließlich ist Wikipedia eine Informationsquelle von großer Bedeutung - für Redakteure, Geschäftspartner, Kunden und potenzielle Mitarbeiter", meint Peter Montag, Wikipedia-Experte von Aufgesang. Gleicht ein Eintrag einer Informationsbaustelle, sähe das nicht gut aus.

"Besonders unvorteilhaft ist der Eindruck, wenn sich in den Artikeln bereits 'Wartungsbausteine' befinden", betont Montag. Diese zeigen nämlich an, dass Inhalte dringend einer Überarbeitung oder Aktualisierung bedürfen. Dies sei beispielsweise bei Linde und den Stadtwerken München der Fall. Dabei werden Wikipedia-Einträge häufiger aufgerufen als Facebook-Profile, so Markus Franz, Geschäftsführer der PR-Agentur Sucomo http://sucomo.de . Ein veralteter Beitrag liefere leicht ein unvorteilhaftes Bild. "Geschichte, Produkte, Unternehmensstruktur und Kritik stehen oft in keinem sinnvollen Verhältnis", erklärt der PR-Experte.

Ein großes Versäumnis

Um das Bild zurechtzurücken, sei es nötig, mit der Wikipedia-Community zu interagieren. "Viele kleinere Stadtwerke, Volksbanken und mittelständische Unternehmen haben das bereits erkannt, aber nur wenige Großkonzerne", meint Franz. Dabei ist es nicht schwer, ein verifiziertes Benutzerkonto anzulegen. Im Prinzip bedarf es nur einer E-Mail mit dem Namen des künftigen Kontos, deren Absenderadresse eindeutig dem Unternehmen zuzuordnen ist, mit der Bitte um Verifizierung an info-de-v@wikimedia.org.

Ist das Unternehmens-Benutzerkonto freigeschaltet, ist es sinnvoll, auf der Benutzerseite zusätzliche Informationen zu hinterlegen. Dazu zählen die Identität der an der Wikipedia mitarbeitenden Person, ihre Position im Unternehmen und die Offenlegung, dass es sich um einen im Sinne der Wikipedia "bezahlten Schreiber" des Unternehmens handelt. Solange dieser sich an die Spielregeln hält, kann er problemlos dazu beitragen, die Informationsqualität des Eintrags hochzuhalten.

Kostenloser Wikipedia-Leitfaden von Aufgesang: http://aufgesang.de/wikipedia-leitfaden

(Ende)
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