pte20190801003 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Amerikaner kündigen wegen unfairer Bewertung

Aufgestaute Frustration über zu ungenaues Feedback - Häufigere Gespräche erwünscht


Gespräch: Kündigung nach unfairer Bewertung (Foto: unsplash.com, Charles PH)
Gespräch: Kündigung nach unfairer Bewertung (Foto: unsplash.com, Charles PH)

San Francisco (pte003/01.08.2019/06:10) Unfaire Mitarbeitergespräche sind für 85 Prozent der Angestellten in den USA ein ernsthafter Grund zu kündigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Management-Plattform Reflektive http://reflektive.com . Feedback soll laut den Betroffenen möglichst oft erfolgen und die Arbeitsleistung genau erfasst werden. "Angestellte wollen akkurates und wachstumsorientiertes Feedback und sie wollen nicht bis zu einem jährlichen Mitarbeitergespräch darauf warten", erklärt Rachel Ernst, Vice President for Employee Success bei Reflektive.

Angestellte wollen mehr Feedback

Reflektive hat für die Studie 1.000 Angestellte befragt. Für die Arbeitnehmer ist demnach das größte Problem bei Mitarbeitergesprächen eine ungenaue oder gar falsche Bewertung, die nicht die tatsächliche Leistung widerspiegeln. Dabei seien Vorurteile laut 68 Prozent der Befragten ein einflussreicher Faktor. Auch störend sei es, wenn zu wenig Information vermittelt werde. So meint mehr als die Hälfte (54 Prozent), sie wären schon einmal bei einer Beförderung übergangen worden, ohne den Grund dafür zu kennen.

Trotz der Beschwerden wünschen sich Angestellte Feedback, es sollte sogar häufiger stattfinden. Ein Großteil (92 Prozent) der Befragten will öfter Mitarbeitergespräche führen als nur einmal im Jahr. Fast die Hälfte (49 Prozent) wünscht sich ein wöchentliches Feedback von Vorgesetzten, 72 Prozent wollen zumindest einmal im Monat bewertet werden. Das würde nicht nur für wertvolle Kommunikation mit Vorgesetzten sorgen, sondern auch klarstellen, was von ihnen erwartet wird. "Wenn Angestellte regelmäßig Aufmerksamkeit, Anerkennung und Verbesserungsvorschläge erhalten, werden sie engagierter und produktiver", meint Ernst.

Spektakuläre Kündigung aus Frust

Frustration über ungerechte Bewertungen kann zu Kündigungen führen, aber auch weitere Folgen bewirken. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) würden sich nach einem unfairen Mitarbeitergespräch auf eine spektakuläre Weise aus dem Job verabschieden, die dem Arbeitgeber schaden könnte. So würden 78 Prozent ein Kündigungsvideo in sozialen Medien hochladen, 18 Prozent würden über das Unternehmen, Vorgesetzte oder Mitarbeiter lästern und zwölf Prozent würden sogar Firmengeheimnisse ausplaudern.

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