pte20180502016 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie

Verkehrsbedingt dicke Luft erhöht Asthma-Risiko

Aufwachsen in Straßennähe verdreifacht Wahrscheinlichkeit bei Kindern


Verkehr: Mehr Asthma bei Kindern ist erwiesen (Foto: pixelio.de, Jens Märker)
Verkehr: Mehr Asthma bei Kindern ist erwiesen (Foto: pixelio.de, Jens Märker)

Boston (pte016/02.05.2018/10:30) Laut Forschern des Beth Israel Deaconess Medical Center http://bidmc.org und der Harvard T.H. Chan School of Public Health http://hsph.harvard.edu erhöht eine langfristige Belastung mit verkehrsbedingter Luftverschmutzung das Erkrankungsrisiko für Asthma bei Kindern deutlich. Betroffen sind laut den im "Journal of Allergy and Clinical Immunology" veröffentlichten Ergebnissen vor allem kleine Heranwachsene.

Über 1.500 Kinder untersucht

Der korrespondierenden Studienautorin Mary B. Rice nach haben frühere Erhebungen bereits gezeigt, dass das Leben nahe einer größeren Fahrbahn und ein lebenslanger Kontakt mit Luftschadstoffen bei sieben bis zehn Jahre alten Kindern mit einer verringerten Lungenfunktion in Verbindung stehen. Die Forscher vermuteten daher einen ähnlichen Zusammenhang bei Asthma und analysierten die Daten von 1.552 Kindern aus der Region Boston, die zwischen 1999 und 2002 geboren wuren und deren Mütter an der Langzeitstudie Project Viva http://hms.harvard.edu/viva teinahmen.

Mittels Mapping-Technologien wurde die Entfernung zwischen den Wohnadressen und der nächsten stark befahrenen Straße ermittelt. Die Adressen wurden zusätzlich mit Zensus- und Satellitendaten zur Atmosphäre verknüpft. So wurde die täglichen Belastung durch Feinstaub festgestellt. Zusätzlich wurde die tägliche Belastung durch Ruß untersucht. In der Region Boston stammt der Ruß - anders als in anderen Regionen - von verkehrsbedingter Luftverschmutzung. Eine weitere Analyse der geografischen Daten und der Fragebögen der Studie ergab ein deutliches Muster. Das Leben nahe einer stark befahrenen Straße stand bei Kinder jeden Alters mit Asthma in Zusammenhang.

Jeder Meter weiter weg zählt

"Kinder zwischen sieben und zehn Jahren, die weniger als 100 Meter von einer Hauptverkehrsstraße entfernt leben, leiden fast drei Mal wahrscheinlicher an Asthma als Kinder, die mehr als 400 Meter weiter entfernt aufwachsen", betont Rice. Auch in einer Region mit relativ geringer Luftverschmutzung und eingehaltenen Grenzwerten scheinen verkehrsbedingte Schadstoffe das Asthmarisiko zu erhöhen. Ein lebenslanger Kontakt mit Ruß und Feinstaub stand mit Asthma in der frühen Kindheit zwischen drei und fünf Jahren in Verbindung. Bei älteren Kindern zwischen sieben und zehn Jahren bestand der Zusammenhang jedoch nur bei Mädchen.

Kleinere Kinder verbringen mehr Zeit zu Hause, ihre Atemwege sind kleiner, sie dürften laut Forscherin Rice auch eher als Reaktion auf die Luftverschmutzung keuchen. Das könnte erklären, warum der Kontakt mit Luftverschmutzung vor allem mit Asthma bei kleineren Kindern in Zusammenhang steht. Weitere Studien sind laut der Expertin erforderlich, um herauszufinden, warum Mädchen anfälliger für Luftverschmutzung sind als Jungen.

(Ende)
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