pte20130327014 Unternehmen/Wirtschaft, Bauen/Wohnen

IVG: Aktien-Gau durch offenes Finanzierungsmodell

Vier Mrd. Euro Finanzschulden - Anteilsschein verliert über 36 Prozent


IVG-Zentrale in Bonn: Management offenbar überfordert (Foto: ivg.de)
IVG-Zentrale in Bonn: Management offenbar überfordert (Foto: ivg.de)

Bonn (pte014/27.03.2013/11:45) Der deutsche Immobilienkonzern IVG http://ivg.de hat die Börsianer mit der Verschiebung seiner Hauptversammlung um zweieinhalb Monate in eine Schockstarre versetzt. Scheinbar will das Bonner Management erst die wackelige Finanzierung sicherstellen, bevor man sich traut, den Aktionären Rede und Antwort zu stehen. Auf dem Parkett löst die Nachricht Panik aus. Bei Redaktionsschluss (11:36) notiert das IVG-Papier mit einem Minus von 36,02 Prozent nur noch als Pennystock bei 0,83 Euro - der tiefste Stand aller Zeiten. Das Unternehmen lobt sich trotzdem. "Die operativen Fortschritte sind ein klarer Beleg für die Innovationskraft, Transaktionsstärke und Asset-Management-Expertise der IVG", heißt es aus der Zentrale.

Schwierige Refinanzierung

Anstatt wie bisher geplant bis zum 16. Mai, will das Management nun bis Ende Juli eigenen Angaben nach ein Finanzierungskonzept erstellt haben. Hintergrund ist, dass bis Ende 2013 eine Bankfinanzierung für das Frankfurter Prestigeprojekt "The Squaire" über 500 Mio. Euro ausläuft. Doch damit nicht genug: IVG muss außerdem noch eine im März 2014 auslaufende Wandelanleihe über 400 Mio. Euro zurückzahlen. Damit belaufen sich die Finanzschulden des Konzerns unter dem Strich auf über vier Mrd. Euro. Die Refinanzierung dürfte auch wegen Basel III alles andere als plangerecht verlaufen, vermuten indes Branchenbeobachter.

Auch die Einschätzung in Bezug auf die Energienachfrage und Rohstoffförderung für das Kavernengeschäft lässt weitere schlechte News befürchten. Hier geht das Management von einer "veränderten" Nachfrage aus. Wegen der im Vergleich zum Vorjahr schwächeren Konjunktur sowie der Verunsicherung durch die Eurokrise geht die IVG zumindest vorübergehend von einer abflauenden Nachfrage aus. "Für die Geschäftsjahre 2013 und 2014 erwartet IVG zwar grundsätzlich verbesserte Konzernergebnisse. Allerdings ist die Prognosefähigkeit der Gesellschaft durch die beschriebenen Einflussfaktoren deutlich beeinträchtigt", lässt das Unternehmen wissen.

(Ende)
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