pte20120921016 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Wal-Mart verbannt Amazons Kindle aus Regalen

Online-Konkurrenz: US-Einzelhändler sieht Geschäft bedroht


WM-Filiale: keine Kindles mehr zu finden (Foto: wikipedia.de/Jared Benedict)
WM-Filiale: keine Kindles mehr zu finden (Foto: wikipedia.de/Jared Benedict)

Bentonville (pte016/21.09.2012/12:08) Das größte US-amerikanisches Einzelhandelsunternehmen Wal-Mart http://walmart.com verbannt den E-Book-Reader Kindle und diverse Tablets von Amazon http://amzon.de aus seinen Regalen und Webshops. Mit dieser Entscheidung wird deutlich, zu welch bedeutenden Konkurrenten der Online-Händler am Gütermarkt mittlerweile geworden ist.

Befreiung aus dem System

Wal-Mart nimmt sich somit Target Corporation, Amerikas zweitgrößten Einzelhändler, als Vorbild, der selbigen Schritt bereits im Mai angekündigt hat. Nähere Angaben zu den Gründen wollte das Management bislang nicht machen. Analysten sehen den zunehmend verschärften Kampf zwischen stationärem- und Onlinehandel als Hauptauslöser. Immer mehr Verbraucher informieren sich vor Ort in Geschäften und suchen dann nach kostengünstigeren Alternativen im Web. Amazon selbst hat beispielsweise eine Applikation auf den Markt gebracht, mit der Kunden in Geschäften mittels Barcode-Scan Produkte einem Online-Preisvergleich unterziehen können.

Mit der Einführung des Kindle Fire (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110928033 ) wurde 2011 eine neue Dimension erreicht. Jellybooks-Geschäftsführer Andrew Rhomberg nennt es sogar ein Trojanisches Pferd. Man kann damit E-Books lesen sowie Filme schauen und mithilfe eines integrierten Browsers auf eine Reihe von Amazon-Angeboten zugreifen. "Wal-Mart hat seine Kunden damit ermuntert, dieses Ökosystem von Amazon zu betreten", erklärt Colin Gillis, Technologie-Analyst bei BGC Financial. Das will das Management nun revidieren.

Online-Warenkorb versus Einkaufswagen

Beobachter gehen davon aus, dass aus Sicht von Wal-Mart mitunter auch die geringe Marge des Kindle mit dazu beigetragen hat, dass das Produkt zukünftig nicht mehr nachbestellt wird. Als der E-Book-Reader 2007 das Licht der Welt erblickte, war er ein Unikum und kostete rund 400 Dollar. Mittlerweile gibt es eine Reihe zahlreicher anderer Reader auf dem Markt, die teilweise für weniger als 70 Dollar zu haben sind. Hersteller von ähnlichen Produkten wie Apple, Google oder Samsung werden Wart-Mart-Kunden hingegen weiterhin in den Regalen finden.

Der Kampf um Kundschaft und Umsatz verschärft sich im Einzelhandel zusehends. Immer mehr Verbraucher kaufen lieber vor dem Bildschirm anstatt an der Kasse. Nach Einschätzung von Experten will Wal-Mart mit dieser Maßnahme gegen den Online-Giganten Amazon ein Exempel statuieren, der in erster Linie von symbolischer Natur zu sein scheint. Wal-Mart erwirtschaftete 2011 mit seinen rund 2,1 Mio. Beschäftigten einen Umsatz von rund 447 Mrd. Dollar. Der Gewinn betrug 15,6 Mrd. Dollar.

(Ende)
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