pte20120529015 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Investoren entdecken Studenten als Kapitalanlage

Schweizer Verein vermittelt private Bildungskredite


Bibliothek: Studenten nehmen Kredite (Foto: pixelio.de, Marcel Klinger)
Bibliothek: Studenten nehmen Kredite (Foto: pixelio.de, Marcel Klinger)

Frankfurt/St. Gallen/Graz (pte015/29.05.2012/12:20) Der in der Schweiz ansässige Verein Studienaktie http://studienaktie.org bringt private Investoren und Studenten bzw. Bildungswillige zusammen. Mit dieser innovativen Idee erhalten Studenten den für ihre Ausbildung benötigten Kredit und private Geldgeber können ihr Kapital gewinnbringend investieren. Studenten zahlen nach ihrer Ausbildung den Kredit zurück. Die Zinsen hängen von der Höhe des späteren Einkommens ab.

Ausbildung oft kostspielig

"Diese Form der Finanzierung des Studiums ist sowohl für die Studierenden als auch die Kreditgeber ein interessanter Weg", erklärt David Reisner, Betreiber der Kreditvergleichsplattform Kreditklick http://kreditklick.com , im Interview mit pressetext. Im Gegensatz zu anderen Investments kann hier durch den Kreditgeber direkt in die Zukunft und Bildung einer ausgewählten Person investiert werden, so der Branchenkenner.

Die Grundidee der Vereinsaktivitäten geht auf die persönliche Studiensituation des späteren Gründers Lars Stein zurück, wie dieser pressetext gegenüber verriet. Der aus dem Saarland stammende Stein ging nach St. Gallen studieren. "Die Kosten in der Schweiz habe ich jedoch unterschätzt und war auf der Suche nach einer kreativen Lösung", so Stein. Er hat sich einen Kredit aufgenommen und diesen später als Teil seines Gehalts zurückgezahlt.

Gegenseitiges Kennenlernen

Bei der Kreditvergabe sind die Aspiranten, so werden die Geförderten genannt, verpflichtet, das geliehene Geld einzig und allein für Bildung und die daran geknüpften Nebenkosten auszugeben. Einer erfolgreichen Vermittlung geht ein beidseitiges Kennenlernen voraus. Der Aspirant stellt dabei sich und seinen Bildungsweg vor. Ändert er Letzteren, so wird er vertragsbrüchig und kann zur Rückzahlung innerhalb von drei Monaten gezwungen werden. Investoren setzen bei der Auswahl der Bildungswilligen entweder gezielt auf Zukunftsbranchen oder auf Ziele, die sie selbst gerne verwirklicht hätten.

In der Regel werden Verträge mit vier- bis fünfjähriger Laufzeit abgeschlossen. Bei Vertragsunterzeichnung schätzt der Aspirant sein künftiges Jahreseinkommen. Der Standardzinssatz liegt bei fünf Prozent. Fällt das Einkommen höher aus, steigen auch die Zinsen. Hier liegt die Obergrenze allerdings bei 15 Prozent. Verdient der Aspirant weniger als angenommen, verringern sich die Zinsen. "Viele Investoren sichern sich aber mindestens zwei Prozent vertraglich als Inflationsausgleich zu", ergänzt Stein.

Social Business

Der 2006 gegründete Verein aus St. Gallen hat seit Bestehen etwa 80 ambitionierte Studenten dadurch finanziert. Über eine vermehrte Nachfrage hat sich Studienaktie jedoch erst im vergangenen Jahr freuen können. Im Jahr 2011 hat man 45 Studierenden einen dementsprechenden Kredit vermittelt. Für 2012 erwartet Stein insgesamt rund 80 neue, lernfreudige Kunden. Finanziert wird der Verein zurzeit von Spenden. Er beschäftigt elf Mitarbeiter, die zu rund 50 Prozent ehrenamtlich arbeiten.

(Ende)
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