pte20111215018 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google: Erneut Probleme mit Android-Apps

Schädliche Anwendungen versenden im Hintergrund teure Premium-SMS


Altes Telefon: Bietet absoluten Schutz vor Malware (Foto: pixelio.de, T. Born)
Altes Telefon: Bietet absoluten Schutz vor Malware (Foto: pixelio.de, T. Born)

Ingolstadt (pte018/15.12.2011/12:15) Google hat zum wiederholten Male Apps aus dem Android-Store entfernt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Nach dem Hinweis einer Sicherheitsfirma musste der Konzern 27 schädliche Programme aus seinem Angebot entfernen, die von den Usern unbemerkt teure Kurznachrichten verschickt haben. Android kämpft bisher vergeblich gegen das wachsende Aufkommen von Schadsoftware. "Das Problem ist weniger das Betriebssystem selbst, als der Vertriebsweg der Apps. Wer sich nicht auskennt und sich Software aus zwielichtigen Quellen holt, kann schnell einen Schaden davontragen", sagt Stefan Ortloff von den Kaspersky Labs http://www.kaspersky.de gegenüber pressetext.

Tarnung als Vampir

Die jüngste Generation von Schädlingen tarnt sich im Android-Store als harmlose Anwendungen. Horroskop-Apps oder Bilder von Filmen wie "Twilight" zur Verschönerung des Handy-Bildschirms sind beliebte Verstecke für Malware. "Das ist das klassische Trojaner Prinzip. Im Vordergrund werden User abgelenkt, während versteckte SMS verschickt werden", so Ortloff. Die Sicherheitsfirma Lookout http://www.lookout.com kam der parasitischen Software auf die Spur und veröffentlichte eine Liste im Internet. Der Trick mit teuren Premium-SMS ist in Europa noch relativ unbekannt. "In Russland, Osteuropa und Brasilien gibt es den Trick schon lange. In Deutschland ist mir noch kein Fall bekannt", so Ortloff.

Das Spezielle am aktuellen Fall ist, dass die schädlichen Apps länderübergreifend funktionieren. "Die Anwendung checkt, in welchem IP-Netz sie sich befindet und findet dann in jedem Land die passende Premium-SMS-Nummer. Das zeigt, dass es sich hier um organisierte Kriminalität handelt", so Ortloff. In Deutschland könnten Opfer relativ einfach eine Inkassosperre verhängen, wenn sie auffällig hohe Handyrechnungen bemerken. "Es kommt oft vor, dass Handynutzer gar nichts merken. Gerade zur Urlaubszeit, wenn die Rechnungen durch Auslandsaufenthalte höher sind", sagt Ortloff.

In den vergangenen Monaten hatte Android schon öfters mit negativen Schlagzeilen im Zusammenhang mit Malware zu kämpfen. Oft ging es darum, dass installierte Apps die Daten der Handynutzer ausspähten. Auch die Konkurrenz auf dem mobilen Betriebssystemmarkt ist nicht vor Sicherheitslücken gefeit, Android hat aber durch die mittlerweile enorme Verbreitung besonders große Probleme. "Android ist das neue Windows. Je weiter verbreitet eine Plattform ist, desto mehr Schadsoftware gibt es", erklärt Ortloff.

Vorsicht ist Trumpf

Android-Nutzer sind gut damit beraten, wenn sie sich vor der Installation von neuen Apps genau über die Software informieren. Hersteller und erforderliche Berechtigungen verraten oft schon einiges über die wahren Intentionen einer App. "User sollten ein gesundes Misstrauen an den Tag legen und nicht alles glauben. Externe Softwarequellen sind grundsätzlich gefährlicher. Bei extensiver Nutzung ist ein Schutzprodukt zu empfehlen", sagt Ortloff.

(Ende)
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