pte20111123013 in Business

Mazzucchelli fertigt Brillen aus Bioplastik

Aus Baumwolle und Holz erzeugtes Zelluloseazetat komplett recycelbar


"Naturbrille": Innovatives Material für Brillen nutzbar (Foto: m49.it)

Varese (pte013/23.11.2011/11:00) Die auf Nutzgegenstände aus Kunststoff spezialisierte italientische Firma Mazzucchelli http://www.mazzucchelli1849.it mit Sitz in Castiglione Olona bei Varese hat ein neuartiges Bioplastik entwickelt. Das unter dem Namen M49 bekannte Material besteht aus einem aus Baumwolle und Holz gewonnenen Zelluloseazetat.

In 115 Tagen verrottet

"Der von uns patentierte Biokunststoff ist in der Herstellung zwar 20 Prozent teurer als herkömmlicher Kunststoff," erklärt Firmenchef Giovanni Orsi Mazzucchelli gegenüber pressetext. "Dafür ist er aber zu 100 Prozent biologisch abbaubar und recyclebar." Die von mehreren Prüfstellen, darunter auch Organic Waste System und Proplast, zertifizierte biologische Zersetzungsdauer liegt bei 115 Tagen und damit deutlich unter dem europäischen Standardardwert von 180 Tagen. Derzeit noch im Gange sind Untersuchungen, die auch die Kompostierbarkeit des Materials belegen sollen. Infolge der Abwesenheit von Phthalaten ist M49 auch mit Polymerstoffen wie Polycarbonat kompatibel.

Eine erste Anwendung gefunden hat das innovative Bioplastik in einem neuen Brillensortiment des Luxusartikelherstellers Gucci http://gucci.com . Diesem Beispiel folgen wollen jetzt auch die zur Weltspitze gehörenden italienischen Brillenhersteller Luxottica, Safilo und Marcolin. "Die industrielle Verarbeitung von M49 ist die gleiche wie beim herkömmlichem Azetat", so Mazzucchelli. Trotz der Verwendung von Naturstoffen werden die ästhetischen und farblichen Eigenschaften gewahrt. Die Bezeichnung M49 wurde in Anlehnung an eine 60 Mio. Lichtjahre entfernte Galaxie gewählt, so der findige Unternehmer.

180 Mio. Euro Jahresumsatz

Die vor 170 Jahren gegründete Mazzucchelli SpA kommt inzwischen weltweit auf 2.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 180 Mio. Euro. Für Forschungs- und Entwicklungszwecke werden im Durchschnitt fünf Prozent der Jahresumsätze verwendet. Mazzucchelli stellt unter anderem auch Möbel, Skibeläge, Skibrillen, Pingpongbälle und andere Gebrauchsgegenstände her. Vor acht Jahren hatte der chinesische Azetathersteller Shanghai Da-Shen die Kontrollmehrheit übernommen. Vor einem Jahr ein Jointventure mit dem Us-Unternehmen Eastman Chemical gegründet worden.

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