pte20111105002 Kultur/Lifestyle, Forschung/Entwicklung

Arbeitsleben: Männer sind Einzelkämpfer

Frauen hingegen teilen sich Entlohnungen lieber mit Team


Frau und Mann: Sie bevorzugt Teilen im Team (Foto: pixelio.de, Peter Freitag)
Frau und Mann: Sie bevorzugt Teilen im Team (Foto: pixelio.de, Peter Freitag)

Bonn (pte002/05.11.2011/06:10) Männer verdienen als "Einzelkämpfer" ihr Geld. Das bestätigt das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) http://www.iza.org . "In einem Versuch konnten die Probanden wählen, ob sie diese Aufgabe alleine lösen und pro gelöster Aufgabe einen bestimmten Betrag bekommen oder ob sie das im Team lösen und der Erlös geteilt wird", erklärt IZA-Sprecher Mark Fallak gegenüber pressetext. Erwartungsgemäß haben Männer, die eher schlechter waren, die Teamarbeit bevorzugt. Die "besseren" Männer entschieden sich hingegen für den Einzelkampf. Erstaunlich war, dass sich auch die besseren Frauen für die Teamarbeit entschlossen.

Frauen sozialer geprägt

Ob angeboren oder anerzogen - die Ökonomen glauben, dass es eine Mischung von beidem ist. "Das Wettbewerbsverhalten unterscheidet sich bei Männern und Frauen deutlich", sagt Fallak. Die Autoren der Studie sagen zudem, dass es im jugendlichen Alter eine Prägung gibt, wo Frauen eher in die soziale Richtung gedrückt werden.

"Die Tatsache, dass Frauen in Führungspositionen weniger zu finden sind, ist nicht nur die Frage von mangelnder Chancengleichheit", so Fallak. Bei der Studie beobachteten die Forscher, dass Frauen die Leistung ihrer Mitstreiter weniger pessimistisch einschätzen als Männer. Zudem sind Männer empfänglicher für materielle Anreize: War der im Team erzielbare Stücklohn nur geringfügig höher, entschieden sie sich im gleichen Maße für Teamarbeit wie Frauen.

Dilemma für Personalpolitik

Frauen würden auch mehr Wert auf soziale Aspekte des Arbeitens legen, etwa das faire Teilen des gemeinsam erwirtschafteten Gewinns. "Um das weibliche Erwerbspotenzial besser auszuschöpfen, ist es wichtig zu erforschen, welche Arbeitsformen und Lohnmechanismen für Frauen besonders attraktiv sind", sagen die Autoren.

In den Ergebnissen sehen die Wissenschaftler allerdings auch ein potenzielles Dilemma für die Personalpolitik in Unternehmen: "Wenn der Arbeitgeber ein kooperatives Arbeitsumfeld mit teambasierter Entlohnung schafft, könnte das auf männliche Leistungsträger eher abschreckend wirken", heißt es abschließend.

(Ende)
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