pte20111024020 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Gazprom: Deutsche Haushaltskunden im Visier

Russen wollen hessischen Versorger Envacom übernehmen


Zentrale: Gazprom will Envacom übernehmen (Foto: Gazprom)
Zentrale: Gazprom will Envacom übernehmen (Foto: Gazprom)

Moskau/Walluf/Wien (pte020/24.10.2011/13:40) Der Gaskonzern Gazprom http://gazprom.com will das Versorgungsunternehmen Envacom http://envacom.de mit Sitz im hessischen Walluf übernehmen. Damit würden die Russen erstmals ins Geschäft mit deutschen Endkunden einsteigen, wie das Handelsblatt berichtet. "Der Einstieg stellt keine Überraschung dar und ist sinnvoll für Gazprom, um auch mit Endkundengeschäft zu profitieren", meint Alexander Pögl, Energieexperte und Head of Business Development bei JBC Energy http://jbcenergy.com , im Gespräch mit pressetext.

Kartellamt sagt ja

"Es ist korrekt, dass Gazprom Interesse am Erwerb der vollständigen Gesellschaftsanteile der Envacom hat. Es werden seit Monaten konkrete Gespräche über eine Übernahme geführt", lässt sich ein Envacom-Sprecher zitieren. Zu Details wollte er sich aber nicht äußern. Gazprom hat auch schon grünes Licht "zum mittelbaren Erwerb wesentlicher Vermögensteil der Envacom Service GmbH" vom Bundeskartellamt erhalten, wie die Behörde auf ihrer Website http://www.bundeskartellamt.de informiert.

Envacom wurde 1999 gegründet und ist ein netzunabhängiges Energie- und Telekommunikationsunternehmen. Das Unternehmen ist Dienstleister für Strom, Gas, Mobilfunk und Internet und betreut über 500.000 Kunden in Deutschland. Im Energiebereich setzt das 1999 gegründete Unternehmen auf Ökostrom, der gesamte Bedarf aller Kunden wird eigenen Angaben zufolge ausschließlich aus erneuerbare Energien gewonnen.

Stärkeres Engagement

"Auch ein Riese wie Gazprom sucht nach alternativen Geschäftsmöglichkeiten, erneuerbare Energien rücken dabei immer mehr in den Fokus", so Pögl. Gerade Deutschland biete - vor allem im norddeutschen Raum - viele Möglichkeiten. Bisher hat Gazprom in Deutschland nur mit Großkunden, Stadtwerken und Industrieunternehmen zusammengearbeitet.

Gazprom möchte sich stärker in Westeuropa engagieren und sich vor allem auf den Stromsektor konzentrieren. So hat der Staatskonzern Mitte Juli mit RWE eine Absichtserklärung zu einer strategischen Partnerschaft in der europäischen Kraftwerkswirtschaft unterzeichnet (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/20110714028 ).

(Ende)
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